Die Burgruine und das «Santanilga-Kirchlein» in Tosters sind nach wie vor beliebte Ausflugsziele. Denn an diesem historischen Ort wird man in eine Zeit zurückversetzt, seit der mehr als 1‘000 Jahre vergangen sind.
Beim «Santanilga-Kirchlein» am Fusse der alten Ruine Tosters steht eine grosse Eibe, deren Alter auf mehr als eintausend Jahre geschätzt wird. Der Baum gilt als der älteste in Vorarlberg und einer der ältesten in Österreich.
Dieses Naturdenkmal hat am Fuss einen Umfang von 5 Meter, was schon auf sein ehrwürdiges Alter hinweist. Die Eibe musste durch einen Brettergürtel geschützt werden, sonst wäre der ehrwürdige Baum ein Opfer seines Ansehens geworden. Eine alte Sage verleiht der tausendjährigen Eibe noch eine besondere Weihe. Da nämlich die Gottesmutter auf dem Weg von Einsiedeln nach St. Gerold bei dieser Eibe Rast gemacht habe, sprach man der Rinde des Baumes heilende Wirkung bei allerlei Krankheiten zu. Das veranlasste leider viele Gläubige, Rinde abzuschneiden, was der Eibe mit der Zeit sehr schadete. Weil ihr auch ein Blitzschlag grossen Schaden zufügte, musste man mit dem Absterben des Baumes rechnen.
Die Rettungsmassnahmen der «Tausendjährigen Eibe» vor etwa 40 Jahren gewährleistete nun aber, dass dieser Baum, der unzertrennbar zu St. Corneli gehört, noch viele weitere Jahre erhalten bleibt. Dass St. Corneli, die alte Pfarrkirche von Tosters, im Volksmunde «Santanilga» heisst, kommt vielleicht davon, dass an der Stelle, wo Maria gerastet haben soll, weisse Ilgen (Lilien) entsprossen seien. Weisse Ilgen hält auch das Jesuskind in dem Bilde auf der Eibe in Händen.
Die Kirche St. Corneli unterhalb der Ruine Tosters dürfte schon im 11. Jh. erbaut worden sein. Die erste Urkunde, in der diese Kirche erwähnt wird, ist die Schutzbulle Papst Alexanders III. von 1178, aus der hervorgeht, dass Tosters in jener Zeit im Besitz des Frauenklosters Schänis in der Schweiz war.
Mauren war mit Kirche eng verbunden
Auch mit der Gemeinde Mauren ist die Kirche St. Corneli eng verbunden. Aus der Schutzbulle von 1178 ist zu entnehmen, dass «anfangs die Kirche von einem Priester aus dem benachbarten Mauren versorgt worden sei». Als die Grafen von Montfort aber bei der Pfarrkirche in Feldkirch ein Herrenbenefizium (zur Nutzung überlassenes erbliches Land) stifteten, übernahm dieser Benefiziat schon vor 1730 auch die Sorge für St. Corneli in Tosters.
Burgruine Tosters
Die Ruine Tosters ist die Ruine einer Höhenburg am Fusse des nordseitigen Ausläufers der Schellenberger Bergkette im Feldkircher Ortsteil Tosters. Die Burg wurde um 1260 durch die Grafen von Montfort erbaut und von einer Teillinie des Geschlechts bewohnt. Graf Hugo VII. erhielt um 1331/32 die Burg sowie die Herrschaft Tosters.
Die Burganlage wurde während des Appenzellerkrieges am 25. November 1405 durch die mit den Appenzellern verbündeten Feldkircher Bürger eingenommen. Der Brand zerstörte alles außer den Turm. Nach 1408 erfolgte ein Wiederaufbau und Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Haupttor in die Südecke verlegt, indem ein Teil der Ringmauer abgetragen wurde und in ein eingezogenes Flankentor umgestaltet wurde. Vom alten Burgtor gelangte man mittels hölzerner Brücke über den vorgelagerten breiten Graben.
Seit 1616 verfiel die Anlage. Der Turm wurde 1838/39 restauriert und in den Jahren 1974 bis 1980 erfolgte eine Gesamtsanierung des Mauerbestandes. Die Ruine des Bergfriedes sowie Teile des Palas und der Außenmauer stehen noch und sind nun ein beliebtes Ausflugsziel.