Int. Tag der Eltern-Kind-Entfremdung

Am 25. April 2021 wird alljährlich, seit seiner Einführung im Jahr 2006, international auf das Phänomen der Eltern-Kind-Entfremdung aufmerksam gemacht. Der Tag wird nicht gefeiert, denn dazu gibt es keinen Grund. Er macht vielmehr aufmerksam auf dieses Phänomen und das damit verbundene Leid für die betroffenen Kinder, die ausgegrenzten Elternteile sowie weiteren Betroffenen.

Nach Trennung und Scheidung kann es dazu kommen, dass ein Kind einen Elternteil – und/oder Grosseltern oder weitere nahestehende Personen – ablehnt und dies rational nicht zu erklären ist. Diese Ablehnung, zumeist des getrennt lebenden Elternteils, entsteht in der Regel bei „kriegsähnlichen“ Auseinandersetzungen zwischen den Elternteilen in die das Kind einbezogen wird. Unbewusst oder bewusst wird von ihm verlangt, die negative Einstellung eines Elternteils dem anderen gegenüber kompromisslos zu übernehmen. Hierdurch gerät das Kind in die emotionale Notlage und grosse Angst, den meist betreuenden Elternteil auch noch zu verlieren, wenn es zum ausgegrenzten Elternteil loyal bleiben möchte. Kinder können durch die Entfremdung psychische Schäden erleiden, die häufig ein Leben lang anhalten. Und auch die Erwachsenen leiden. Erst spät werden die Schmerzen und Wunden erkannt, bei sich selbst und bei anderen. Die gute Nachricht: Wird Eltern-Kind-Entfremdung rechtzeitig erkannt und die Hilfsbedürftigkeit der Kinder und ihrer Eltern gesehen, ist Abhilfe, bei frühzeitiger Intervention, möglich.

Der im Jahre 2019 erschienene und ausgezeichnete Film „Weil du mir gehörst“ beschreibt dieses Phänomen auf eindrückliche Weise. Ein gutes Jahr nach ihrer Scheidung stehen Julia und Tom erneut vor Gericht. Das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter soll auf Julias Antrag hin neu entschieden werden. Bei der Befragung gerät die achtjährige Anni in Panik – sie möchte lieber tot sein, als mit ihrem Vater zu tun zu haben. Was hat zu dieser vehementen Ablehnung geführt?

Männerfragen bietet Betroffenen niederschwellige und anonyme Beratung auch in diesem Kontext. Die erste Stunde ist für die Ratsuchenden kostenlos. Zudem kann der obenerwähnte Film als DVD kostenlos ausgeliehen werden.

Weitere Informationen finden sich auf www.männerfragen.li.