«Bernadetts Dorflada» in Bendern

Viele Jahrzehnte (von 1952 – 2018) bot «Bernadetts-Dorflada» – direkt an der Hauptverbindungsstrasse zwischen Eschen und Gamprin in Bendern und Autoauffahrt zur A13 gelegen – die beste Einkaufsgelegenheit für die Einwohnerschaft innerhalb und ausserhalb der Gemeinde.

Mit viel Herzblut managte Bernadette Marxer von 1952 bis 1998 ihren Kolonialwarenladen und baute eine grosse Kundschaft auf. Tatkräftig stand ihr Tochter Margrit Oehri zur Seite, welche das Geschäft nach dem Tode ihrer Mama im Jahre 2005 zusammen mit Ehemann Wilfried mit grossem Erfolg weiterführte. 

Generationen von Einheimischen kauften bei Bernadette und ihrer Tochter Margrit Oehri in «Bernadetts» Laden ein. Mit Stolz sagt Margrit, dass sie von den kleinen Kindern bis zum Schluss mit «Hoi Bernadette» begrüsst worden sei. «Die Mütter dieser Kinder waren mit ihren Müttern schon Kundschaft bei uns und so hat sich der Name meiner Schwiegermama ins kollektive Gedächtnis der Gemeinde eingebrannt» ergänzt Wilfried Oehri in unserem Gespräch in der Küche der heute sehr rüstigen Pensionierten. 

«Bis kurz vor Weihnachten 2018 haben wir den Laden gemeinsam geführt; meine Frau hat die Kunden bedient und ich war seit meiner Pensionierung für die Einkäufe und Logistik zuständig. Es wurde mir nach der Pensionierung bei der Landesverwaltung eigentlich nie langweilig» sagt Wilfried mit einem verschmitzten Lächeln.

Beide kamen dank ihrer freundlichen, zuvorkommenden und herzlichen Art bei der Kundschaft gut an. Margrit und Wilfried durften sich auf viele treue Gäste verlassen. 

Wilfried und Margrit Oehri am 17. Juli 2019 vor dem Eingang zu ihrem Haus in Bendern.

Beide sind nun 72-jährig und haben sich die Schliessung des traditionsreichen
Ladens lange überlegt und es sich nicht leicht gemacht , wie sie in unserem Gespräch bemerkten. «Wann ist schon der richtige Zeitpunkt für eine solche weitreichende Aktion?», ergänzt Magrit. Aber am 23. Dezember 2018 war es dann soweit. Wir haben uns schweren Herzens dazu entschlossen, den Laden nach 66 Jahren mit einigen Entbehrungen zuzumachen. «Wir haben ein Leben lang gearbeitet und wollen den Ruhestand gemeinsam noch etwas geniessen», sagen die beiden.  

Liegenschaft heute im Gemeindebesitz
Im April 2018 hat die Gemeinde Gamprin die Liegenschaft gekauft, in der sich der
«Dorflada» von Margrit Öhri befand. Die Verkaufslokalitäten stehen leer, das Gebäude soll abgerissen werden. Wann das ist, kommt auf die verkehrstechnische Entwicklung der nächsten Jahre und Jahrzehnte an. Denn ausser der Liegenschaft von Wilfried und Magrit
Oehri hat die Gemeinde auch die Gebäude daneben aufgekauft, um hier Raum für die Verkehrsabwicklung und möglicherweise für den Weiterausbau der Industrie / Gewerbe und Dienstleistungszone frühzeitig zu schaffen. Allerdings steht der Abbruch der Gebäude
im dortigen Ortsteil momentan nicht auf der Tagesordnung.

Wurzeln von Margrit Oehri in Mauren
Margrit Oehri ist eine geborene Marxer und die Tochter der Eheleute Ludwig und Bernadette Marxer-Hasler, wohnhaft in Gamprin. Der Vater von Ludwig, David Marxer (1881 – 1950), Landwirt, heiratete Angelika Marxer geb. Hasler (1885 – 1937) und bewohnte das Haus Nr.175 im Ortsteil Auf Berg, im oberen Teil der Gemeinde Mauren Richtung Schellenberg.

Die Vorfahren von Margrit Oehri, geb. Marxer sind Maurer Bürger und man nannte
sie «Davids». Wenn wir in der Familiengeschichte etwas zurückblättern, so finden wir als herausragende Persönlichkeit aus diesem Marxer-Zweig den Landammann Matthias (This) Marxer (1629 – 1689), verh. mit Eva Marxer geb. Hasler. Die beiden hatten sechs Kinder, von denen Peter Marxer (1668 – 1730) als einziger der vier Söhne den Namen dieser Marxer-Linie aus Mauren fortsetzte. Die anderen Zweige starben spätestens in dritter Generation aus.

Der Stammvater der Marxer-Linie «Davids» hiess David Marxer (1814-1887) und wohnte im Maurer Ortsteil «Berg». 

Margrit Oehri’s Vater, Ludwig Marxer (1920 – 1997), von Beruf Schlosser, arbeitet bei den LKW und war ein Sohn des David Marxer (1881 – 1950). Ludwig vermählte sich im Jahre 1946 mit der Gamprinerin Bernadette Hasler (1922 – 2005) und zog zu ihr nach Bendern. 

Dem Ehebund von Ludwig und Bernadette Marxer waren vier Kinder beschieden: Margrit Marxer, Rainer Marxer; Marianne Marxer und Erich Marxer. Margrit Marxer heiratete im Jahre 1970 den Gampriner Bürger Wilfried Oehri. Sie haben zwei Söhne: Dominik *1971 und Gaston *1975. Dominik Oehri ist Inhaber der Firma AES Alternativ Energie System in Buchs und sein Bruder Gaston ist ausgebildeter Musiker und Dirigent. 

Das Haus mit dem einstigen Dorfladen (rechts vorne) liegt an der verkehrsreichen Eschnerstrasse in Bendern.