Damit Arbeitswege mit dem ÖV zurückgelegt werden, die Menschen
auf den Bus umsteigen und diesen auch dauerhaft nutzen, sind kundenfreundliche Fahrtzeiten und insbesondere verlässlich Anschlusskurse bei Umsteigeknotenpunkten überaus wichtig. Eine ÖV-Fahrtzeit von bis zu eineinhalb Stunden von Vaduz nach Schellenberg ist ein No-Go.
Text: Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter
Ein Beispiel aus dempraktischen Alltag
Zu Verkehrsstosszeiten dauert eine Fahrt mit dem Bus der LIEmobil von Vaduz nach Schellenberg zwischen einer Stunde und einer Stunde und 30 Minuten. Damit lässt sich schlecht werben, dass die Berufstätigen aus Schellenberg, Gamprin und Ruggell auf das Auto verzichten und den Arbeitsweg doch mit der LIEmobil zurücklegen sollen. Das Problem liegt darin, dass die 35er-Linie der LIEmobil auf der Strecke Eschen-Bendern entlang der Essanestrasse im Zeitfenster von 16 bis 18.30 Uhr tagtäglich in der langen Verkehrskolonne stecken bleibt.
Bis zu eineinhalb Stunden von Vaduz nach Schellenberg
Die LIEmobil-Arbeitspendler treffen somit von Vaduz und Schaan kommend auf der Haltestelle in Bendern ein und warten dort 20 bis 30 Minuten auf den nächsten Bus Richtung Schellenberg. Dies betrifft auch die ÖV-Nutzer der Linien 31 und 32, die in die Richtung Ruggell möchten und ebenfalls anderthalbstündige Reisen auf sich nehmen müssen. Zur misslichen Situation des schlechten Anschlusses von Bendern nach Gamprin, Schellenberg und Ruggell kommt, dass die von der Witterung ungeschützte Haltestelle in kälteren Jahreszeiten für die ÖV-Fahrkunden und zu klein und sehr unattraktiv ist. Weiter sind zu den Stosszeiten die Busse vielfach überfüllt.
Ähnliche Verkehrsanschlussprobleme beim Dreh- und Angelpunkt in Bendern wurden bereits einer Lösung zugeführt. Bei der Linie 11 – der Hauptverbindung von Bendern Richtung Oberland – stellte sich in diesen Stosszeiten mit der völlig verkehrsverstopften Essanestrasse von Eschen nach Bendern dieselbe Problematik. Damit den Fahrgästen Richtung Schaan ein fahrplanmässiger Anschluss garantiert wird und sie in Bendern keine Wartezeiten von 20 bis 30 Minuten auf den nächsten Bus haben, werden Extrabusse
eingesetzt.
Gefordert ist eine analoge Lösung für Bendern nach Schellenberg und Ruggell
Es liegt in der Verantwortung der LIEmobil, den Nutzern des ÖV attraktive Fahrzeiten mit zuverlässigen Anschlüssen bei Umsteigeknotenpunkten zu garantieren. Will man ÖV-Fahrgäste, die ihre Arbeitswege tagtäglich mit der LIEmobil zurücklegen, nicht vergraulen und verlieren, sind Lösungen analog der vorliegenden Praxis mit der Verbindung Bendern – Oberland auch für die Anschlussverbindung Bendern – Schellenberg/Ruggell ein Muss.
Es stellt sich also die Frage, die ich auch bereits im Landtag gestellt habe:
Wird die LIEmobil eine ÖV-förderliche und ÖV-freundliche Anschlusslösung mit Sonderbus-Einsätzen in diesen verkehrsverstopften Zeitfenstern für die Arbeitspendler-Fahrgäste mit Wohnort Gamprin, Schellenberg und Ruggell möglichst rasch implementieren?