LGT, die internationale Private Banking und Asset Management Gruppe im Besitz des Fürstenhauses von Liechtenstein, erzielte auch im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022 profitables Wachstum und steigerte den Konzerngewinn um 19% auf CHF 420.8 Millionen.
In dem von Unsicherheiten geprägten Umfeld flossen der LGT Nettoneugelder im Umfang von CHF 17.1 Milliarden zu, was einer Wachstumsrate von 6% entspricht. Die verwalteten Vermögen lagen mit CHF 287.2 Milliarden leicht über dem Vorjahresniveau. Die LGT ist gut aufgestellt, um auch im laufenden Jahr weiter solide zu wachsen und ihren Kundinnen und Kunden für jedes Marktszenario individuell passende Anlagelösungen zu bieten.
Das Jahr 2022 war durch geopolitische Unsicherheiten und ein turbulentes Marktumfeld gekennzeichnet, was sich belastend auf die Kundenaktivität auswirkte, während die Zinserhöhungen der Zentralbanken positive Impulse verliehen. Die LGT wurde in dieser Konstellation weiterhin als stabiler und verlässlicher Partner wahrgenommen und genoss das Vertrauen bestehender und neuer Kundinnen und Kunden, was sich in den sehr guten Ergebnissen für das Geschäftsjahr widerspiegelte. Der akquirierte australische Vermögensverwalter Crestone und das indische Vermögensverwaltungsgeschäft von Validus Wealth sind seit 12. Mai 2022 bzw. 19. August 2022 in den Resultaten der LGT enthalten.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelte sich trotz der verhaltenen Kundenaktivität gegenüber 2021 mit CHF 1.59 Milliarden praktisch stabil. Die Brokerage- und Performance-Fees – wenngleich leicht rückläufig im Vergleich mit den sehr guten Vorjahresergebnissen – verblieben dabei auf hohem Niveau. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft erholte sich gegenüber den vom Negativzinsumfeld geprägten Vorjahren kräftig auf CHF 390.0 Millionen, wobei der Zinserfolg auch Ausdruck war von deutlich höheren Kundeneinlagen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstige Ertrag konnte im zweiten gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 zulegen und fiel mit CHF 328.7 Millionen noch um 5% tiefer aus als im Vorjahr. Insgesamt steigerte die LGT den Bruttoerfolg um 8% auf CHF 2.31 Milliarden.
Der mit CHF 1.32 Milliarden praktisch gleichbleibende Personalaufwand widerspiegelte einerseits das organische Wachstum und die Akquisition von Crestone, anderseits tiefere Abgrenzungen für langfristige performanceabhängige Vergütungskomponenten. Aufgrund höherer Investitionen in IT und Digitalisierung, wieder gestiegener Ausgaben für Reisen, Marketing und Events sowie von Projekt- und Beratungskosten nahm der Sachaufwand um 21% auf CHF 364.5 Millionen zu. Gesamthaft erhöhte sich der Geschäftsaufwand um 5% auf CHF 1.68 Milliarden.
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 2.3 Prozentpunkte auf 72.9% per 31. Dezember 2022. Der Konzerngewinn für das Geschäftsjahr 2022 stieg auf CHF 420.8 Millionen und lag damit um 19% höher als 2021. Die LGT ist mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 19.1% per Ende 2022 sehr gut kapitalisiert und verfügt über eine hohe Liquidität.
Hoher Netto-Neugeldzufluss von CHF 17.1 Milliarden
Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die LGT zeigte sich erneut in einem hohen Netto-Neugeldzufluss von CHF 17.1 Milliarden, was einer organischen Wachstumsrate von 6% für 2022 entspricht.
Die verwalteten Vermögen beliefen sich per 31. Dezember 2022 auf CHF 287.2 Milliarden, gegenüber CHF 285.8 Milliarden per 31. Dezember 2021. Die negative Marktperformance und negative Fremdwährungseffekte wurden dabei durch den hohen Netto-Neugeldzufluss sowie den Vermögenszuwachs in Höhe von CHF 16.6 Milliarden aus den Akquisitionen von Crestone und Validus Wealth ausgeglichen.
Strategie und Ausblick
Die LGT wird ihre Strategie konsequent weiter umsetzen und ist zuversichtlich, weiter solide zu wachsen und ihren Kundinnen und Kunden für jedes Marktszenario individuell passende Anlagelösungen zu bieten. Dabei kann die LGT auf ihre professionellen Teams von Kundenberatern und Investmentspezialistinnen in Europa, Asien, Amerika, Australien und dem Mittleren Osten sowie ihr umfassendes Angebot an Anlagelösungen mit einem starken Fokus auf nachhaltige Investments aufbauen.
In Grossbritannien, einem der Kernmärkte der Gruppe, kann LGT Private Banking ihre Position durch die Ende Februar 2023 bekannt gegebene Übernahme des Wealth-Management-Geschäfts von abrdn noch weiter verstärken. Im Oktober 2022 hat die LGT im wichtigen Private-Banking-Markt Deutschland ihren ersten Standort in Hamburg eröffnet; bis Ende 2023 sollen weitere folgen. In Österreich wächst das Geschäft nach der 2021 abgeschlossenen Übernahme des Wealth-Management-Geschäfts von UBS erfreulich weiter. Mit der neuen EMEA-weiten Governance-Struktur, die per Anfang 2023 in Kraft trat, hat LGT Private Banking zudem die Organisation gestärkt und damit die Voraussetzungen geschaffen, um weiteres profitables Wachstum effizient zu managen. Im asiatisch-pazifischen Raum hat die LGT 2022 ihre Präsenz durch die Akquisition von Crestone, heute als LGT Crestone firmierend, um einen führenden australischen Wealth-Manager erweitert. Die 2019 in Thailand und 2021 in Japan eröffneten Wealth-Management-Standorte entwickeln sich positiv und trugen bereits erfreulich zum Netto-Neugeldzufluss im Private Banking bei. Dasselbe gilt für den Standort in Indien, wo die LGT das Geschäft von Validus Wealth akquirierte und als LGT Wealth India auftritt. Auch LGT Capital Partners eröffnete im vergangenen Jahr neue internationale Standorte: zum einen in den USA in San Francisco, zum anderen in Luxemburg, einem der wichtigsten Hubs für das institutionelle Fondsgeschäft in Europa.
Als international tätiges Finanzinstitut verfolgt die LGT eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie. Dazu gehört, dass das Angebot an nachhaltigen Anlagelösungen für Kundinnen und Kunden laufend erweitert wird. So hat die LGT im vergangenen Jahr
als Ergänzung zu auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Vermögensverwaltungsmandaten auch ein neues Angebot mit nachhaltigen Anlagelösungen für Advisory-Kunden lanciert. Auch 2022 wurde die LGT mehrfach auf dem Gebiet des nachhaltigen Investierens ausgezeichnet, beispielsweise vom Branchenmagazin Global Finance Magazin als «Best Private Bank for Sustainable Investing in Western Europe». Zudem erhielt die LGT im Bereich der Philanthropie erstmals die Auszeichnung als «Best Private Bank in Europe for Philanthropy Services» bei den renommierten Global Private Banking Awards von PWM/The Banker.
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein, Chairman LGT: «Die LGT hat im anspruchsvollen Jahr 2022 ausserordentlich gute Ergebnisse erzielt, die es uns erlauben, weiter in die Verstärkung unseres Geschäftes zu investieren. Ich danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr grosses Engagement in herausfordernden Zeiten, und unseren Kundinnen und Kunden für ihr anhaltendes Vertrauen. Wir haben auch strategisch im vergangenen Jahr erhebliche Fortschritte gemacht und unsere internationale Präsenz an wichtigen Standorten verstärkt. Zudem haben wir weiter in die Digitalisierung, in den Ausbau unserer Anlagelösungen und auf allen Ebenen in die Nachhaltigkeit investiert. Alle diese Anstrengungen werden wir auch 2023 fortsetzen.»