EU-Botschafter für CH und FL zu Gast an der Uni

Am vergangenen Dienstag war S.E. Petros Mavromichalis, Botschafter der EU für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein, zu Gast am Campus der Universität Liechtenstein. Anlässlich seines Besuchs hielt er den Vortrag «Das geopolitische Erwachen der EU – der Ukraine-Krieg und seine Folgen» mit anschliessender Podiumsdiskussion mit Regierungsrätin Dominique Hasler unter der Moderation von Prof. Dr. Konstantina Papathanasiou, LL.M.

Der Vortrag im Auditorium, bei dem viele junge Studierende, Menschen aus Liechtenstein und der Umgebung sowie Personen aus verschiedenen Institutionen anwesend waren, wurde von Konstantina Papathanasiou eröffnet. Als Expertin für Strafrecht hielt sie fest, «dass die Angriffe der russischen Armee eine Menschenrechtsverletzung darstellen.» Regierungsrätin Dominique Hasler betonte in ihren Grussworten den Ernst der Lage und erzählte von ihrem Besuch in der Ukraine: «Am meisten berührt hat mich die Begegnung mit den Menschen in Kiew und wie sie ihr Land und unsere gemeinsamen europäischen Werte verteidigen.» Aus ihrer Sicht «soll und muss Liechtenstein einen Beitrag leisten und Akzente setzen, welche unseren Ressourcen gerecht werden.»

Petros Mavromichalis knüpfte an die Worte der Regierungsrätin an und betonte, dass auch «die, die in einem Land leben, in dem Frieden herrscht, die europäischen Werte des Friedens, der Schaffung von Wohlstand, der Sicherung und Förderung der Demokratie, der Erweiterung der persönlichen Freiheiten, der Solidarität unter den Mitgliedstaaten sowie der Solidarität mit der Welt durch humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit verteidigen müssen.»

Mit der europäischen Werteunion meint Mavromichalis aber nicht nur die Europäische Union selbst, sondern alle dem Frieden, dem Völkerrecht und der Demokratie verpflichteten Staaten Europas: «Angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen müssen die EU und Liechtenstein zusammenstehen. Wir sind gleichgesinnte demokratische Partner. Nur gemeinsam sind wir stark.» In diesem Zusammenhang betonte der EU-Botschafter die enge Freundschaft zwischen Liechtenstein und der Europäischen Union.

Neben dem zentralen Thema, dem Krieg in der Ukraine, wurden am Nachmittag bei einem Gespräch mit Rektor Markus Jäger und Konstantina Papathanasiou auch andere Formen der internationalen Zusammenarbeit angesprochen, wie beispielsweise die Wichtigkeit von Erasmus+. Durch den Austausch von Studierenden in ganz Europa können nicht nur Freundschaften, sondern vor allem ein Verständnis für ein vereintes Europa entstehen. Anschliessend gaben Professoren und Studierenden des Instituts für Architektur und Raumentwicklung eine Führung durch ihr Atelier und die Architekturwerkstatt. Die Universität Liechtenstein freute sich, die Plattform für ein solches Treffen zur Verfügung stellen zu dürfen.