Veranstaltung „Familie und Beruf“ zeigt Massnahmen auf

Die Veranstaltung „Familie und Beruf“ hat am Mittwoch, 11. Mai 2022 konkrete Wege und Massnahmen aufgezeigt, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser gefördert werden kann. Mehr als 200 Interessierte aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen teil.

An der Veranstaltung „Familie und Beruf“ im SAL in Schaan zeigten Experten und Praktiker auf, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden kann. Das Thema stiess auf grosses Interesse: Unter den gut 200 Gästen waren auch Erbprinz Alois und Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein.

Moderatorin Doris Quaderer zeigte in ihrer Begrüssung auf, dass Liechtenstein über eine verhältnismässig tiefe Erwerbsquote von Frauen verfügt. Liechtenstein liegt im europäischen Vergleich im hinteren Mittelfeld, deutlich hinter den Nachbarländern Schweiz und Österreich. Dabei wäre das Potenzial enorm gross: Laut einer Untersuchung der Stiftung Zukunft.li könnten theoretisch rund 680 Vollzeitstellen durch Inländerinnen besetzt werden, wenn diese im gleichen Ausmass erwerbstätig wären wie Frauen in der Schweiz.

Bezahlte Elternzeit schafft Wahlfreiheit
Nach der Begrüssung zeigte Regierungsrat Manuel Frick die politische Ausgangslage auf. Er sprach von den zwei wichtigen Pfeilern im Leben: „Nur wenn Familie und Beruf im Einklang sind, können wir unser volles Potential ausschöpfen“. Regierungsrat Frick führte weiter aus, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Eingang in das Regierungsprogramm für die Legislaturperiode 2021 bis 2025 gefunden hat. Für die Umsetzung von neuen Massnahmen wird vor allem die Einführung der sogenannten Work-Life-Balance-Richtline der EU hilfreich sein.

Anschliessend gab die ehemalige deutsche Familienministerin Kristina Schröder wertvolle Impulse, wie Familienpolitik im 21. Jahrhundert gestaltet werden kann. Sie plädierte dafür, dass die Politik geeignete Rahmenbedingungen schafft, damit Familien die Wahlfreiheit haben, wie sie leben wollen. Kristina Schröder war die erste Bundesministerin, die während ihrer Amtszeit ein Kind bekam.

Unternehmen haben grossen Handlungsspielraum
Unternehmen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Einen Überblick über konkrete Massnahmen gab Michael Hermann geben. Er ist als Berater bei „Great Place to Work“ tätig. Die Organisation unterstützt in der Schweiz und Liechtenstein jährlich mehr als 150 Firmen und Institutionen bei der Weiterentwicklung ihrer Arbeitsplatzkultur.

Grosse Anstrengungen unternimmt auch die Hilti Gruppe. Die globale Personalchefin Sabine Krauss zeigte auf, wie Hilti die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert. Hilti gilt als Vorzeigebetrieb – sei dies durch die Auszeichnung zum familienfreundlichsten Unternehmen 2021 in Liechtenstein oder dem Spitzenplatz unter den weltweit besten Arbeitgebern im Ranking der Organisation „Great Place to Work“.

Breite Trägerschaft
Die Veranstaltung wurde vom Verein Unternehmertag organisiert und von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein und der Sophie von Liechtenstein Stiftung unterstützt. Weitere Partner sind die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer (LIHK), die Wirtschaftskammer Liechtenstein, der Liechtensteinische ArbeitnehmerInnen-Verband sowie die Gemeinde Schaan.