Liechtenstein und St. Gallen erhöhen die Dammsicherheit

Emanuel Banzer, Leiter Amt für Bevölkerungsschutz, Regierungsrätin Dominique Hasler, Regierungsrätin Susanne Hartmann und Daniel Dietsche, Rheinbauleiter Kanton St. Gallen

150 Jahre alte Dämme schützen die Liechtensteiner und St. Galler Seite des Rheintals vor Überflutungen durch den Alpenrhein. Untersuchungen zeigen, dass die Sicherheit der Dämme für grosse Hochwasser nicht gewährleistet ist. Ab nächstem Jahr werden die Dämme saniert.

Die Rheindämme müssen vor grossen Hochwassern schützen, wie sie statistisch gesehen alle 300 Jahre und seltener auftreten können. Untersuchungen zeigen, dass dafür die Dämme auf beiden Seiten nicht an allen Abschnitten genügend stabil sind. Nach einem dreijährigen intensiven Prozess haben sich die Liechtensteiner und die St. Galler Regierung am 24. November 2020 mit dem auf Expertenebene ausgearbeiteten Strategiebericht zur Ertüchtigung der Rheindämme auf dem gemeinsamen Flussabschnitt befasst. Die im Strategiebericht vereinbarten Grundsätze bilden die Grundlage für die Dammsanierungsprojekte, die auf beiden Seiten des Rheins anstehen. Die Sanierungsarbeiten werden 2021 auf den Rheinabschnitten Triesen, Sevelen und Schaan in Angriff genommen. Die dafür anfallenden Sanierungskosten werden auf dem jeweiligen Hoheitsgebiet von Liechtenstein und St. Gallen getragen.

Hochwasserschutz und Ökologie
Höchstes Ziel der Ertüchtigung der Rheindämme ist die Sicherheit für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rheintal. Jene Dammabschnitte, welche die grössten Defizite aufweisen, werden das Fürstentum Liechtenstein und der Kanton St. Gallen in erster Priorität sanieren. Parallel zur Dammsanierung prüfen Liechtenstein und St. Gallen Projekte, um die ökologische Qualität des Rheins zu verbessern. Dazu gehören die vertiefte Prüfung von Flussaufweitungen oder von Bauten, wie beispielsweise Fischunterstände. In Liechtenstein entscheiden neben der Regierung die Rheingemeinden über die Errichtung oder Sanierung von Rheinschutzbauten. Dementsprechend wird die Planung und Ausführung der Rheindammertüchtigung auf liechtensteinischer Seite eng mit den Rheingemeinden abgestimmt. Auf St. Galler Seite liegt die Zuständigkeit beim Kanton.

Breit abgestütztes Vorhaben
Die Vorhaben stützen sich auf einen Strategiebericht, in dem Liechtenstein und St. Gallen Eckwerte zur Sanierung und ökologischen Aufwertung des Rheins vereinbart haben. Der Bericht schlägt mehrere, zum Teil dringliche Massnahmen vor, um die Dämme zu verstärken. Der Strategiebericht übernimmt die im Entwicklungskonzept Alpenrhein der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) enthaltenen Grundsätze. Dieses länderübergreifende Konzept tragen alle Rheinanstösser mit. So wurden der Kanton Graubünden und das Bundesland Vorarlberg in den vergangenen drei Jahren laufend über die Planungsarbeiten zur Ertüchtigung der Rheindämme informiert.

Ausstrahlung Liechtensteiner Landeskanal (TV)
Die Aufzeichnung der Medienkonferenz wird auf dem Liechtensteiner Landeskanal (TV) am Freitag, 11. Dezember 2020 und Samstag, 12. Dezember jeweils um 19.00 Uhr ausgestrahlt.