ARBEIT IM GEMÜSEGARTEN IM JUNI

Im Juni gibt es viel zu tun im Gemüsegarten – sogar sehr viel! – also; packen wir’s an. 

Die wichtigsten Arbeiten (nachgelesen in «kraut&rüben» von David vom FGV Balzers

 

Im Freien

  • David Eberle

    Die ersten Ernten reifen heran oder sind schon geerntet. Die Beete wachsen Woche für Woche dichter zu. Die bereits laufende Ernte schafft immer wieder Lücken für Pflanzen wie z.B. Sommerkopfsalat, Eissalat und Römischem Salat. Auch Pflücksalat lässt sich gut in diese Lücken einsäen.

  • Achte stets auf eine gesunde Fruchtfolge – säe oder pflanze keine Starkzehrer nach Starkzehrer, das funktioniert nicht! Nach Starkzehrer muss ein Schwachzehrer folgen. Nach einem Schwachzehrer kann aber ein Starkzehrer folgen.

  • Auch auf die Methode «guten Nachbarn – schlechte Nachbarn» sollten wir unbedingt achten, es lohnt sich! Und der Erfolg bestätigt das Prinzip.

  • Rüeble, Rettiche, Radieschen, Schwarzwurzeln, Randen vereinzeln. Oft kann ein zartes, herausgezupftes Rüeble (Baby-Rüeble) oder Radieschen schon in der Küche verwendet oder einfach genascht werden und es schafft Platz für die anderen.

  • Es ist auch noch Zeit, Sellerie und Lauch zu pflanzen.

  • Für die Aussaat im Juni eignen sich: Buschbohnen, Rüeble, Rettiche und Radieschen.

  • Wichtig! Jetzt sollten wir auch daran denken, Wintersalate wie Radicchio, Winterkopfsalat oder Zuckerhut auszusäen. Auch für Endiviensalat, späte Kohlrabi und Winterlauch sollten wir ein Plätzchen als Saatbeet freihalten.

  • Ab Juni können auch die normalen Knollenfenchelsorten gesät werden, die bei früherer Aussaat schiessen würden.

  • Tomaten regelmässig entgeizen (ausgeizen) und hochbinden. Sie brauchen in den Hauptwachstumswochen viel Wasser und flüssige Zusatzdüngung (Jauchen). Mulchen wir doch einfach den Boden unter den Tomaten, am besten wären Beinwellblätter.

  • Schütze die Pflanzen vor Regen, damit Tomaten nicht aufplatzen!

  • Jetzt können wir unsere selbstangesetzte Brennnesseljauche überall im Garten einsetzen. Aber Vorsicht; Brennnesseln unbedingt ohne Blüten bzw. Samenstände verwenden, da wir sonst die Pflanze im ganzen Garten verteilen – und das wollen wir nun auch wieder nicht.

  • Es tut Erbsen, Buschbohnen, Kohl, Lauch und späten Kartoffeln gut, wenn sie jetzt angehäufelt werden. Das ist gut für die Standfestigkeit und auch für die Aufnahme von Nährstoffen.

  • Gurken können nicht nur auf der Erde kriechen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt, wachsen sie auch in luftige Höhen. Dazu geben wir ihnen ein leicht schräg gestelltes Klettergerüst aus Baustahlnetzen oder Holz. Die Gurken die luftig in den Zwischenräumen baumeln, lassen sich angenehm leicht pflücken und sind auch nicht so stark verschmutzt. Den Haupttrieb nach dem sechsten Blatt «kappen» und die Seitentriefe ziehen – das sind die Triebe, die am meisten Früchte tragen.

  • In den wärmeren Ecken unserer Region gibt es in der zweiten Juni-Hälfte auch schon Frühkartoffeln. Pflanzen wir doch in die nach und nach frei werdenden Reihen Rosenkohl oder den bei uns weniger bekannten Grünkohl – ein schmackhaftes Wintergemüse.

  • Und natürlich wächst auch das „Unkraut“ jetzt besonders gut als unerwünschte Kräuter. Wir zupfen es rechtzeitig aus, bevor es junge Saaten und Pflanzen überwuchert und behindert.

  • Mit dem 24. Juni sollte auch die Spargel- und Rhabarberernte enden. Die restlichen Spargeln einfach «auswachsen» lassen und die restlichen Rhabarbern einfach stehen lassen bzw. verwelken lassen – und bitte; die Blätter bzw. Stängel auf keinen Fall abschneiden! Die braucht die Pflanze, um die Kraft und Energie im Stock zu speichern (sammeln) für eine reiche Ernte im kommenden Jahr.

Unter Glas

  • Alle Pflanzen in Frühbeet oder Gewächshaus regelmässig auf Schädlinge wie Blattläuse oder Weisse Fliege kontrollieren. Ausreichend lüften, giessen und düngen.

  • Gegen die weisse Fliege die jungen Setzlinge sofort mit einem Fliess schützen (decken), damit der Kohlweissling seine Eier nicht ins «Herzen» der Pflanze legen kann. Es lohnt sich.

  • Fange so viel Regenwasser auf wie möglich. Es wäre schade, wenn das weiche Regenwasser einfach versickert oder nutzlos in Kanäle rinnt.

  • Frische Aussaaten gleichmässig feucht halten.

  • Jetzt beginnt die Hochzeit der Gewürzkräuter: säen wir noch raschwachsende Einjährige wie Kerbel, Kresse, Bohnenkraut, Dill, Salatrauke oder Borretsch aus.

  • Zum Trocknen können wir schon mal ein paar Zweigspitzen vom Salbei oder Thymian schneiden, bevor die Blüten erscheinen

Ja – richtiges Gärtnern – das ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich und erfordert viel Erfahrung und der Lernprozess hört eigentlich nie auf.

In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin viel Spass und Freude bei unserem schönen und sinnvollen Hobby. (David Eberle, Balzers)