Im April 40 Prozent weniger Verkehr auf unseren Strassen

In der Juni-Session des Landtages hatte Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch u.a. auch eine Kleine Anfrage des FL-Abg. Thomas Lageder zu den Arbeitslosenzahlen zu beantworten.

Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch zu
einer Kleinen Anfrage des Abg. Thomas Lageder

 

Im Zusammenhang mit der Coronapandemie hat die Regierung nach und nach die ausserfamiliären, sozialen Nähekontakte unterbunden. Am 17. März erreichten die Massnahmen ihren Höhepunkt und werden seitdem nach und nach wieder gelockert. Die Massnahmen zum Gesundheitsschutz im Zusammenhang mit der Coronapandemie hatten augenscheinlich Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen. Das Verkehrsaufkommen auf den Strassen in Liechtenstein ist sichtlich gesunken.

Auch die LIEmobil hat ihr Angebot reduziert. Dennoch ist es sehr schwierig abzuschätzen, wie viel die Verkehrsreduktion betragen hat. Im Zusammenhang mit dem Mobilitätskonzept 2030 wäre es interessant, zu erfahren, um wie viel das Verkehrsaufkommen geschrumpft ist. Dies würde im Vergleich eine Beurteilung ermöglichen, wie es auf den Strassen aussehen würde, wenn das Verkehrsaufkommen mit BMM, mit Parkplatzbewirtschaftung, um 15 bis 20 Prozent oder durch Roadpricing um mehr als 20 Prozent reduziert werden könnte.

Frage des Abg. Lageder:

  1. Um wie viel Prozent und in absoluten Zahlen hat sich das Verkehrsaufkommen im Jahr 2020 pro Monat (Januar, Februar, März, April) jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat auf den Strassen und bei der LIEmobil reduziert?
  2. Erwartet die Regierung wegen des eventuellen dauerhaften Anstiegs von Homeoffice eine nachhaltige Reduktion des Verkehrsaufkommens?

 

Antwort von Vizechef Risch:

Zu Frage 1:

Von Januar bis Mitte März gab es zwischen den Jahren 2020 und 2019 keine massgeblichen Abweichungen der Verkehrszahlen. Deutliche, auf die Corona-Massnahmen zurückzuführende Abweichungen zeigen sich im Monat April.

DTV                                                       April 2019       April 2020       Abnahme in %

Rheinbrücke Balzers-Trübbach                     11‘136             8‘327               – 25.2 %

Rheinbrücke Vaduz-Sevelen                        17‘414             10‘741             – 38.3 %

Rheinbrücke Schaan-Buchs                         13‘768             9‘190               – 33.3 %

Rheinbrücke Bendern-Haag                         17‘768             11‘304             – 36.4 %

Rheinbrücke Ruggell-Sennwald                    8‘111               4‘288               – 47.1 %

Zollamt Schaanwald                                   11‘748             4‘939               – 58.0 %

Zollamt Ruggell                                           5‘095               2‘138               – 58.0


Total                                                        85‘040             50‘927             – 40.1 %

 

Bei den Passagierfrequenzen der LIEmobil liegen derzeit erst die Hochrechnungen für das 1. Quartal 2020 vor. Die automatisch erhobenen Fahrgastfrequenzen von Januar bis März haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wie folgt verändert:

Januar: -3 %

Februar: keine Änderung

März: -35 %

Zu Frage 2:

Der Rückgang der Verkehrszahlen hat verschiedene Gründe. So waren Geschäfte geschlossen, Betriebe hatten Kurzarbeit, andere Mitarbeiter konnte von zuhause aus im Home-Office arbeiten. Welchen Anteil die einzelnen Faktoren an der Reduktion haben, ist nicht bekannt.

Deshalb ist auch nicht vorauszusagen, welche Verkehrsentlastung eine teilweise Etablierung des Home-Office haben könnte. Nicht ausser Acht gelassen werden darf, dass viele Arbeitsleistungen nicht von zu Hause aus erbracht werden können. Selbst wenn Home-Office nach der Corona-Krise häufiger genutzt werden sollte, dürfte das Verkehrsaufkommen rasch wieder das Niveau von vor der Krise aufweisen.