Alter Wein in neuen Schläuchen

Auf der Strecke Buchs-Feldkirch bedienen die ÖBB täglich bis zu neun Regionalzugpaare.

Der VC Liechtenstein nimmt Stellung 

In der DU-Information von August versucht der stellvertretende Abgeordnete Ado Vogt den angeblich unlösbaren Verkehrsknoten zu lösen und frägt: “Wieso nicht eine reine Transitroute vom Schaanwald unter dem Schellenberg bis zur Schweizer Autobahn graben?” Mit dem Eschnerberg-Tunnel kocht er eine etwa dreissig Jahre alte und sehr teure Idee auf; sie wird deshalb nicht sinnvoller. Bereits im Jahre 1986 hat die Regierung den Vorarlberger Behörden auf Anfrage hin mitgeteilt, dass der Bau einer direkten Verbindung ab dem Letzetunnel bis zur N13 mit einer Unterquerung des Schellenberges nicht in Frage kommt.

Ein Eschnerberg-Tunnel wäre eine sehr schlechte Investition. Denn er hat verkehrstechnisch nur eine minime positive Wirkung für unser Land: Der Grossteil des Verkehrs in Liechtenstein ist nicht Transitverkehr, sondern Binnenverkehr sowie Ziel- und Quellverkehr. Zudem würde neuer Transitverkehr angezogen und mit Sicherheit bedeutend zunehmen; gerade mit der drohenden Feldkircher Tunnel-Spinne. Noch mehr Transitverkehr würde die Probleme bei den Grenzübergängen und besonders beim Autobahnanschluss in Bendern massiv verschärfen.

Für die damals berechneten sehr hohen Investitions- und Betriebskosten eines Eschnerberg-Tunnels können wir heute wesentlich zukunftsfähigere Projekte realisieren. Nämlich den Ausbau der ÖBB-Strecke Feldkirch-Buchs zur S-Bahn FL.A.CH im Halbstundentakt und die Regionalbahn Oberland gemäss VCL-Studie im Viertelstundentakt. Im Zusammenspiel mit Betrieblichem Mobilitätsmanagement werden viele Arbeitspendler auf einen ÖV mit Rückgrat umsteigen und die Strassen vom Autoverkehr entlasten. (Vorstand des VCL)