Stärkung der Finanzmarktstabilität in Liechtenstein

 

Neuer Ausschuss zur Sicherstellung der Finanzmarktstabilität tagt erstmals

Vaduz – Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) tagte erstmals am 5. Juli 2019. Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität ist das zentrale Gremium der makroprudenziellen Aufsicht in Liechtenstein und wurde im Mai 2019 durch die Revision des FMAG mit der Schaffung eines institutionellen Rahmens für die makroprudenzielle Politik und Aufsicht gegründet. Dem Ausschuss gehören je zwei Vertreter des Ministeriums für Präsidiales und Finanzen (MPF) sowie der Finanzmarktaufsicht (FMA) an. Der Ausschuss tagt mindestens viermal pro Jahr.

Zentraler Auftrag des AFMS ist es, in einem transparenten und nachvollziehbaren Verfahren den identifizierten Systemrisiken mit effizienten makroprudenziellen Instrumenten, Empfehlungen und Risikohinweisen entgegenzuwirken und damit die Finanzmarktstabilität in Liechtenstein zu stärken. Der Generalsekretär des MPF, Markus Biedermann, ist der Vorsitzende des AFMS. Die FMA führt das Sekretariat des Ausschusses und erarbeitet für die Entscheidungen des AFMS die notwendigen Auswertungen und Analysen. Damit wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass der FMA das Mandat zur Gewährleistung der Finanzstabilität gesetzlich zukommt. Die FMA übernimmt damit Aufgaben im Bereich der Finanzstabilität, die in anderen Ländern üblicherweise von der Zentralbank übernommen werden.

Makroprudenzielle Strategie zur Gewährleistung der Finanzstabilität beschlossen

Der AFMS hat in seiner ersten Sitzung am 5. Juli 2019 die makroprudenzielle Strategie in Liechtenstein diskutiert und beschlossen. In der makroprudenziellen Strategie werden die wichtigsten Orientierungspunkte und der Handlungsrahmen für die Aufgabenerfüllung der makroprudenziellen Aufsicht in Liechtenstein dargelegt.

Antizyklischer Kapitalpuffer beugt exzessivem Kreditwachstum vor

Zudem hat der Ausschuss in seiner ersten Sitzung der Regierung empfohlen, den Antizyklischen Kapitalpuffer – ein Instrument zur Eindämmung eines übermässigen Kreditwachstums – auf 0% der risikogewichteten Aktiva festzulegen, da aktuell kein exzessives Kreditwachstum in Liechtenstein zu erkennen ist (Empfehlung AFMS/2019/1). Durch den Puffer soll in Zeiten von übermässigem Kreditwachstum durch die Finanzinstitute eine zusätzliche Kapitalreserve aufgebaut werden, die im Krisenfall Verluste abfedern soll.

Weitere Informationen auf der Website der FMA

Darüber hinaus hat der AFMS über die aktuelle konjunkturelle Lage sowie die Entwicklungen an den Finanzmärkten beraten und über zukünftige Massnahmen zur nachhaltigen Sicherstellung der Finanzmarktstabilität in Liechtenstein diskutiert. Mit der ersten Sitzung des AFMS wird auch die Rubrik „Finanzstabilität und makroprudenzielle Aufsicht“ auf der Website der FMA veröffentlicht.

Die neue Seite enthält alle wichtigen Informationen zum Thema Finanzstabilität, makroprudenzielle Aufsicht sowie zum neuen Ausschuss mit seinen Aufgaben und Zielen. Alle relevanten Entscheidungen, Warnungen und Empfehlungen des Ausschusses werden in Zukunft auf dieser Seite publiziert.