VuVL mit intensivem Vereinsjahr

Blicken mit Zuversicht in die Zukunft (von links): VuVL-Vizepräsident Claudio Marxer, Vorstandsmitglied Marcel Müller, Gastreferent Hans-Werner Gassner, VuVL-Präsident Fredy Wolfinger, der Leiter der Geschäftsstelle, Stephan Ochsner, und das Vorstandsmitglied Markus Büchel. Auf dem Bild fehlt das komplettierende Vorstandsmitglied Philipp Marxer.

Der Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein (VuVL) blickte an seiner Mitgliederversammlung auf ein arbeitsintensives Jahr zurück. Trotz anhaltender Regulierungsflut bleibt der VuVL für die Zukunft zuversichtlich.

Das vergangene Geschäftsjahr stand für die unabhängigen Vermögensverwalter in Liechtenstein im Zeichen der Konsolidierung. Trotz der Marktschwäche konnten Kunden und verwaltete Vermögen gehalten werden. Per Ende 2018 pflegten sie Beziehungen mit über 9600 Kunden und verwalteten insgesamt rund 38,7 Milliarden Franken. Dabei war das vergangene Jahr geprägt von der zunehmenden Einflussnahme durch Politik und Aufsichtsbehörden. Die Finanzmarktrichtlinie MiFID II, die Finanzmarktverordnung MiFIR, die vierte EU-Geldwäschereirichtlinie und die entsprechenden Anpassungen in Bezug auf das Sorgfaltspflichtgesetz sowie die europäische Datenschutzverordung DSGVO verlangten den Branchenvertretern einiges ab. Bei der eigentlichen Haupttätigkeit eines Vermögensverwalters, dem Portfolio-Management, galt es vor allem im vierten Quartal die Ruhe zu behalten. Der Entscheid der US-Notenbank Fed im Oktober 2018, die Leitzinsen zum wiederholten Mal zu erhöhen, sorgte für eine extrem negative Marktentwicklung im vierten Quartal. Die anhaltenden Wirren um den Brexit sowie der Handelskonflikt zwischen den USA und China prägten die Märkte ebenso wie die Stärke des US-Dollars und des Schweizer Frankens. Dazu kommen neue latente Unsicherheitsfaktoren wie eine Abschwächung der Konjunktur und ein aufziehender neuer Handelskonflikt, dieses Mal zwischen der EU und den USA.

Reputationsoffensive geplant
Angesichts der Herausforderungen gilt es für den Finanzplatz Liechtenstein umso mehr, mit einer Stimme zu sprechen und international seine Stärken herauszustellen. An der VuVL-Generalversammlung referierte Hans-Werner Gassner, Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes, entsprechend zum Thema «Positionierungs- und Kommunikationsstrategie Finanzplatz Liechtenstein». Gassner hielt fest, dass die Neuausrichtung des Finanzplatzes seit 2008 im Ausland zu wenig wahrgenommen werde, und es daher gilt, die Aussenkommunikation zu verbessern. Mit den Markenwerten Stabilität, Qualität und Langfristigkeit wollen sich die Finanzplatzakteure künftig verstärkt im besten Licht präsentieren. Dabei spiele eine wichtige Rolle, dass die verschiedenen Verbände an einem Strang ziehen. „Das sind die Erfolgsfaktoren für eine langfristig erfolgreiche Finanzplatzkommunikation“, so Hans-Werner Gassner.

Stärke aufzeigen
VuVL-Präsident Fredy Wolfinger sprach sich zustimmend über das neue Kommunikationskonzept aus. Auch der VuVL selbst hat sich auf die Fahne geschrieben, nach diversen Initiativen im Vorjahr auch 2019 in die Öffentlichkeitsarbeit zu investieren und so dafür zu sorgen, dass die Qualitäten der Dienstleistungen der Branchenvertreter in Liechtenstein sowie die Vorteile des Standorts Liechtenstein weitherum bekannter werden. Dabei sei es wichtig, so Wolfinger, nach aussen hin gemeinsame Werte zu vertreten. «Ich wünsche mir deshalb, dass wir weiterhin als Einheit auftreten und die Stärke der Branche aufzeigen», so der VuVL-Präsident.

Die üblichen Traktandenpunkte gaben beim VuVL keinen Anlass zu Diskussionen: Das Protokoll und die Jahresrechnung 2018 wurden einstimmig angenommen, der Vorstand entlastet und das Budget für das Jahr 2019 genehmigt. Vorstandswahlen stehen im nächsten Jahr wieder an.