Sonderausstellung im LandesMuseum

«50 Jahre Mondlandung – Philatelistische Leckerbissen über die Eroberung des Weltraums»

Am 21. Juli 1969 betrat mit dem US-amerikanischen Astronauten Neil Armstrong (1930–2012) der erste Mensch den Mond. Aus Anlass dieses Jubiläums findet im Postmuseum Liechtenstein zusammen mit der Gesellschaft der Weltall-Philatelisten vom 9. Mai bis 10. November 2019 die Sonderausstellung «50 Jahre Mondlandung – Philatelistische Leckerbissen über die Eroberung des Weltraums» statt.

Der Weltraum faszinierte die Menschheit schon immer. US-Präsident John F. Kennedy war kaum drei Monate im Amt, als mit Juri Gagarin am 12. April 1961 der erste Mensch die Erde umkreiste. Dieser Flug der Sowjetunion schockierte die Vereinigten Staaten viel mehr als der Start des ersten künstlichen Satelliten, Sputnik 1, ebenfalls durch die Sowjetunion im Jahr 1957. Am 25. Mai 1961 verkündete Kennedy: «Ich glaube, dass sich die Vereinigten Staaten das Ziel setzen sollten, noch vor Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond zu landen und ihn wieder sicher zur Erde zurückzubringen …» Acht Jahre später, am 21. Juli 1969, war dieses Ziel erreicht. Mit dem US-amerikanischen Astronauten Neil Armstrong betrat der erste Mensch den Mond.

Astrophilatelie
Seit dem Beginn der modernen Weltraumforschung und dem Wettlauf um die Eroberung des Weltalls ab den 1950er-Jahren suchten Philatelisten, begeistert von den wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften, nach Möglichkeiten, die verschiedenen Starts und Landungen von Raketen, Satelliten, Raumsonden und Raumschiffen durch philatelistische Belege, abgestempelt vom Postamt am Ort und mit dem Datum des Ereignisses, festzuhalten. Dies führte zu neuen Wegen philatelistischen Denkens und zu einem Sammeln, das sich von demjenigen in allen anderen Zweigen der Philatelie unterschied. Die Astrophilatelie war geboren.

Wettlauf zum Mond, Mondbriefe und Modelle
Die Ausstellung erzählt mittels astrophilatelistischer Belege den verbissen geführten Wettlauf zum Mond zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion während des Kalten Krieges. Als besondere Highlights sind drei Apollo-15-Mondbriefe zu sehen, von denen zwei 1971 in der Mondlandefähre auf den Erdtrabanten befördert wurden, während der dritte an Bord des Kommandomoduls um den Mond kreiste. Verschiedene Modelle veranschaulichen das Apollo-Programm, das zwischen 1969 und 1972 zwölf amerikanische Astronauten auf den Mond brachte.

Weltraumpost
Das Papier kann Geschichten erzählen, damit es zu einer Raumstation bzw. zurück zur Erde kommt, sind «Postboten» und damit auch Post-Stempel nötig. Ein Postbüro gibt es auch auf der Internationalen Raumstation ISS (Internationale Space Station), die in einer Höhe von ca. 400 km die Erde mit einem Tempo von 28‘000 km/h und damit einmal alle 1,5 Stunden umkreist. Das Briefeschreiben ist bei den Astronauten bzw. Kosmonauten immer noch sehr beliebt. Davon zeugen die in der Ausstellung gezeigten, echt gelaufenen privaten Briefe mit Bordstempeln der Raumstationen Mir und ISS. Als besonderes Highlight wird zudem die erste Liechtensteinische Weltraumpost zur ISS gezeigt, ein Brief von Regierungschef Adrian Halser aus dem Jahr 2015.

Mit diesen Exponaten wird an ein zweites Jubiläum erinnert. 2019 jährt sich der Beginn der «Kosmischen Post» zum 50. Mal. Am 14. Januar 1969 koppelten mit den beiden sowjetischen Raumkapseln Sojus 4 und Sojus 5 erstmals in der Raumfahrtgeschichte zwei bemannte Raumschiffe zusammen. Zwei der drei Kosmonauten von Sojus 5, Jewgeni Wassiljewitsch Chrunow und Alexei Stanislawowitsch Jelissejew, stiegen um das Schiff Sojus 4 und übergaben Zeitschriften und Briefe an den Kosmonauten von Sojus 4, Wladimir Schatalow. Dies war die erste Postzustellung im Weltall, das Ereignis gilt deshalb als Beginn der kosmischen Post.

Mondgestein in der Schatzkammer Liechtenstein
Nicht im Postmuseum Liechtenstein, aber lediglich einen Stock tiefer in der Schatzkammer Liechtenstein ausgestellt sind Mondgestein, die im Rahmen der Missionen Apollo 11 und Apollo 17 zur Erde gebracht wurden, sowie Liechtensteiner Fahnen, die einst mit zum Mond reisten. Liechtenstein Land erhielt diese Steine und die Fahnen von den USA als Geschenk, auch weil die damalige Liechtensteiner Balzers AG (heute OC Oerlikon Balzers AG) wichtige Komponenten für das Apollo-Programm geliefert hatte, u. a. die Schutzbemantelung der Weltraumraketen.

Ausstellungsdauer und Begleitprogramm
Die Sonderausstellung «50 Jahre Mondlandung – Philatelistische Leckerbissen über die Eroberung des Weltraums» im Postmuseum Liechtenstein dauert bis zum 10. November 2019. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Weltall-Philatelisten werden zur Ausstellung zwei Vorträge stattfinden. Am Mittwoch, 4. September 2019, berichtet Christian Schmied vom Wettlauf zum Mond zwischen den USA und der Sowjetunion, am Mittwoch, 2. Oktober 2019, erfahren Sie von Dieter Falk und Charles Keller alles über die kosmische Post sowie die Geschichte rund um die Mondbriefe.