Wer Gaben nimmt, der ist nicht frei

Leserbrief von Carmen Sprenger-Lampert, Triesen

Mitte Mai wird der Landtag über den IWF-Beitritt Liechtensteins (Internationaler Währungsfonds) entscheiden. Als Vorbereitung auf diese Diskussion ist beispielsweise der IWF-Jahresbericht 2022 empfehlenswert (www.imf.org/external/pubs/ft/ar/2022/downloads/imf-annual-report-2022-german.pdf).

Ohne auf einzelne Zahlen einzugehen, fällt auf, dass in diesem Jahresbericht das Wort «Überwachung» oft aufscheint. Auch mag ein Kredit mit einem Zinssatz von 0 % einen positiven Ersteindruck generieren. Doch wie lauten die Kredit-Bedingungen? Sind Bedingungen, die politische Massnahmen fordern, positiv?

Es zeichnet sich immer öfter ab, dass internationale Organisationen, ja sogar staatliche Behörden mit Wohltätern kooperieren. Gemäss dem IWF-Jahresbericht 2022 besteht eine Zusammenarbeit mit der Gates Foundation. Was ist die wirkliche Absicht solcher Wohltäter? Woher stammt das Vermögen dieser Superreichen? Trägt deren Beitrag nachhaltig zu einer besseren Welt bei?

Die Geschichte zeigt mehrfach, dass hinter dem Helfen bzw. Schenken nicht immer eine gute Absicht steckt. Eine Hilfe bzw. ein Geschenk kann Abhängigkeiten usw. generieren.

„Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen.“ Bereits der römische Dichter Vergil war sich dessen bewusst. Das «Danaer-Geschenk» war jenes Pferd, das die Griechen den Trojanern schenkten und damit deren Untergang besiegelten. Es war ein unheilvoller Trick.

So prüfe man genau, ob ein auf den ersten Blick positiv erscheinender IWF-Beitritt keine Mogelpackung ist. Es zeigt sich, dass derartige Organisationen in bestimmten Fällen in die Souveränität von Staaten eingreifen. Der geplante WHO-Pandemievertrag ist ein weiteres Beispiel dafür. Das sind riskante Entwicklungen, welche die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung von Staaten gefährden können. In einer Zeit, in der die Welt einem Pulverfasst gleicht, ist es ratsam, sich nicht blenden zu lassen. Denn es ist nicht alles Gold, was glänzt.