Bildung: Empfehlungen in der Studie der Stiftung Zukunft prüfen

Bedarf betreffend Flexibilisierung in der Bildungslandschaft soll bei direkt Betroffenen abgeklärt werden

Die Stiftung Zukunft.li hat vor kurzem eine interessante Studie zum Thema «Innovation durch Schulautonomie und Wettbewerb» veröffentlicht. Dabei empfiehlt sie unter anderem in einer ersten Reformstufe die Stärkung der Schulautonomie, die Wiederaufnahme der Teilnahme an den Pisa-Studien und die Lockerung der strikten Dreigliedrigkeit auf Sekundarstufe. Laut Forschung ist diese Einstufung keine exakte Wissenschaft. Untersuchungen zeigen, dass sich die Leistungen von Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Stufen überlappen. Das heisst: Die besten Schüler der untersten Stufen sind in einem Fach wie etwa Mathematik besser als die schlechtesten in der obersten Stufe.

Mit dem Postulat wird die Regierung von einer Mehrheit der FBP-Fraktion eingeladen, die
vorgeschlagenen Empfehlungen in der Studie von Stiftung Zukunft.li unter Einbezug der
betroffenen Anspruchsgruppen mittels Meinungsumfrage zu prüfen. Den Postulantinnen und Postulanten ist es wichtig zu erfahren, welche Meinung die Schulleitungen und Lehrerinnen und Lehrer zur Stärkung der Schulautonomie, der Wiederaufnahme der Teilnahme an PISA-Studien und zur Lockerung der strikten Dreigliedrigkeit haben. Ebenso wichtig ist die Mitsprache der Schülerinnen und Schüler, von den 5. bis zu den 9.Klassen, zur aktuellen Selektion in der 5.Klasse. Würden Sie eine Flexibilisierung der Dreigliedrigkeit oder sogar eine Aufhebung der Selektion befürworten, indem beispielsweise alle Schülerinnen und Schüler erst nach der Oberstufe, also mit 16 Jahren auf ein Gymnasium oder in eine Berufslehre wechseln oder ist es gut so wie es ist?

In der Schweiz fordern aktuell die Präsidenten des Verbands Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH) die Abschaffung der Selektion in der 6.Klasse. Die Lehrerinnen und Lehrer der Oberstufe stehen diese Reformvorschlägen im Gegensatz zu den Unterstufen eher skeptisch gegenüber. In Anbetracht der gesellschaftlichen und schulischen Entwicklungen ist es den Postulantinnen und Postulanten wichtig, Reformvorschläge nicht zu verteufeln, sondern die Meinung der direkt Betroffenen abzuholen, um ein validiertes Meinungsbild für weitere Entscheidungen zu erhalten, in der Hoffnung, dass es der Rest des Landtages auch so sieht und das Postulat an die Regierung überweist.