Vierte Gewalt?

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

 

„Nicht weniger als die vierte Gewalt im Staat sollten die Medien ausüben. Diesem Anspruch versuchen wir Journalisten tagtäglich nachzukommen. Das bedeutet, wir ordnen Ereignisse ein, hinterfragen, versuchen aufzudecken, was zugedeckt bleiben solle, und schauen den Mächtigen auf die Finger- und zwar unabhängig ihrer Parteicouleur“.

So die Journalistin, Frau Daniela Fritz im Vaterland vom Samstag den 13. April Seite 3. Unter dem Titel „Wer Öffentlichkeit sucht, wird Öffentlichkeit finden“ als Einleitung zu diesem Besuch vom Landtagspräsidenten beim Papst unten. Hehre Worte der „Vierten Gewalt“ Wenn dem denn auch Taten folgen, dann ist alles gut. Obwohl, wenn eine Gewalt tätig wird, dann ist sie eben gewalttätig. Kümmernisse, denen wir uns tagtäglich zu beugen haben.

Landtagspräsident Frick zusammen mit Partnerin stand damals in der Zeitung, hätten beim Papst versucht die Frage nach einem Bistum Liechtenstein zu erörtern, gar zu klären. Das ist in etwa so, wie wenn ein Eschner beim Neujahrsempfang beim Händeschütteln dem Fürsten noch schnell die dringende Abschaffung der Bürgergenossenschaft ans Herz legen würde. Das bodenständige an diesem Papstbesuch war jedoch, dass seine Begleitung, die Leiterin der Finanzkontrolle Liechtenstein, so wie es sich beim Papstbesuch gehört, eine schwarze Mantilla, das ist ein in Spitzentechnik gefertigtes Schleiertuch, das auch den Hals bis auf die Schultern bedeckt, auf dem Kopfe trug. Zeugnis der Verehrung des Papstes und des christlichen Glaubens. Der Glaube, das ist jener Kitt der Gesellschaft, ein Staatsgebilde auch in schwierigen Zeiten zusammenhält.

Der Auftritt damals von Calmy-Rey im Iran, bei welchem sie ein Kopftuch trug, schlug hohe Wellen. Der Islam ist ja jene Religion, welche unabdingbar mit dem Staat verbunden ist. Wenn wir also Kirche und Staat trennen, gleichzeitig aber Religionen das Feld frei machen, für welche so eine Trennung niemals in Frage kommt, dann ist das schon ein sehr merkwürdiges Kuriosum.