Forschen oder fordern?

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern 

LIGEN eine Initiativgruppe um Cosmas Malin und Nikolaus Seemann, beide ETH -Studierte, haben sich zum Ziel gesetzt, Liechtenstein in nur 10 Jahren energieautark zu machen. Eine hervorragende Idee. In ihren Erklärungen zu dem angestrebten Ziel, verwenden sie den Klimawandel und das CO2 fast überschwänglich, ja machen ihn zur eigentlichen Triebfeder für ihr Vorhaben.

Wobei sie zwischen Gesamtenergie und Strombedarf mit Informationen äusserst sparsam umgehen und alles in einen Topf werfen. Leise und ausgesprochen dünn, ja sogar sehr dünn, wird es dann im Kern und in der Idee der Umsetzung. Grundpfeiler der Aktion wäre die Speicherung von den fetten in die mageren Zeiten. Über Speichermöglichkeiten lässt sich lange und breit lamentieren. Greifen wir etwa den Wasserstoff heraus, sehen wir schnell, dass dieser der Energievernichter schlechthin ist. Da wird von Power to X geredet, wobei der Power künftig aus unseren kläglichen Ressourcen und zusätzlichen Windrädern im Ausland und vor allem in der neuen, aber wenn überhaupt erst in zehn Jahren betriebsbereiten Kehrichtverbrennung in Buchs zu finden wäre. Diese Abfallentsorgung in Buchs liefert Energie in Form von Wärme durch das Verbrennen von unserem Wohlstandsmüll, den es, um künftigen Generationen noch ein Leben auf diesem Planeten überhaupt zu ermöglichen, unbedingt zu vermeiden gilt. Also auf die Karte Wohlstandsmüll zu setzen, um das Klima zu retten, ist doch recht schräg, und das Geschrei nach immer mehr Müll ist somit heute schon zu hören.

Löblich, dass sich die Herren von diesem LIGEN für unsere Energieeigenversorgung einsetzen, aber das Gesülze und Gedöns mit dem Klimaschutz, sollten sie weglassen, denn es wirkt allzu plump und augenfällig. Wir brauchen nun einmal Strom, Klima hin oder her. Es scheint wahrscheinlicher, dass es um das Erhaschen von staatlichen Fördermitteln geht, die sich mit der Klimaangstkeule leichter aus dem Staatssäckel herausklopfen lassen. Und das ist noch viel schräger.