Traurig

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

Wenn die Lage nicht so ernst wäre, man müsste sich glatt in eine Ecke setzen und drauflosheulen. Da will die Regierung unbedingt die Menschen verpflichten, auf die Dächer Solaranlagen zu montieren, mit dem Ziel den Eigenversorgungsgrad zu erhöhen. Dabei ist schon in dem Wort alles enthalten. Eigen Versorgung Grad.

„Eigen“ wird sein, dass wir dereinst, wenn alle Dächer bestückt sind, an günstigen Tagen so viel Strom produzieren, den wir gar nicht brauchen. Was damit geschehen soll, darüber schweigt die Regierung aus dem Grunde, weil sie dafür überhaupt keinen Plan hat. „Versorgung“ wird an ungünstigen Tagen vollständig fehlen und wir sind verdammt, teuren Strom einzukaufen. Wo wir ihn und zu welchem Preis wir ihn kaufen müssen, auch dafür gibt es keinen Plan. „Grad“ wie es der Zeitgeist mit dem Klimawandel-Diktat vorschreibt.

Das ganze Szenario rund um die PV-Pflicht ist auch ein Gradmesser wie plan- und auch verantwortungslos kalfaktert wird. Man will partout die Menschen verpflichten, in etwas zu investieren, das wenn es gut läuft genauso nutzlos ist, wie wenn es schlecht läuft. Im denkenden Liechtenstein muss man von den Befürwortern dieser Vorlage verlangen, dass sie mit einer Lösung daherkommen, welche den Kreis schliesst. Bevor wir uns in riesige Investition stürzen, müssen wir wissen, was wir mit dem Stromüberschuss machen. Das heisst wir müssen zuerst über Speichermöglichkeiten reden und dann anfangen zu produzieren. Sind wir nicht in der Lage den Stausee Steg kräftig zu vergrössern, müssen wir z.B. versuchen, uns in die Vorarlberger Pumpwerke einzubinden. Die sind froh um billige Pumpenergie, welche sie zu Bedarfszeiten mehr wie nur vergolden. Das Ganze gleicht dem Bauernlackel, der Wiesen kauft und wie verrückt Heu macht und wenn er dann viel Heu hat, merkt, dass er ja vergessen hat eine Scheune zu bauen. Jösy Frommelt sagte: Wer im Sommer nicht geht mit dem Rechen, wenn die Bremen stechen, der geht im Winter mit dem Heuseil und fragt; Wo ist Heu feil.