Krebsmedikamente lassen Prämien steigen

Leserbrief von Carmen Sprenger-
Lampert, Triesen 

Diese Überschrift war am 2. Oktober 2023 auf der Titelseite der Landeszeitung zu finden. Die hohen Kosten für die Gentherapie gewisser Krebserkrankungen werden als einen Grund für die Steigerung der Krankenkassenprämien erwähnt. Explizit werden die CAR-T-Zelltherapien genannt.

Gemäss der Website des Uni-Spitals Zürich ist diese Therapieform in der Schweiz und anderen europäischen Ländern seit Oktober 2018 zugelassen.

Die Schweizerische Ärztezeitung berichtete im Februar 2020 darüber, dass die CAR-T-Zelltherapie per 1. Januar 2020 unter spezifischen Voraussetzungen eine Pflichtleistung ist.

Somit sind diese CAR-T-Zelltherapien seit ein paar Jahren systemkostenrelevant. Ein Jahresvergleich wäre möglich. Hierzu ist u. a. die Anzahl Erkrankungen erforderlich.

Das Schweizer Krebsregister (www.nkrs.ch), das auch die Liechtensteiner Zahlen ausweist, ist seit 1. Januar 2020 gesetzlich verpflichtend. Krebserkrankungen sind einheitlich und vollständig zu erfassen. Erstaunlicherweise sind auf der Register-Website lediglich die Krebsinzidenzahlen der Jahre 1989 bis 2019 zu finden. Nachdem wir das Jahr 2023 schreiben und die Digitalisierung als vielseitiges «Heilmittel» für diverse Probleme angepriesen wird, erkundigte ich mich nach dem Grund. Offenbar müssen viele verschiedene Datenquellen konsultiert werden und es gebe bei den Datenquellen selber eine Latenzzeit.

Man kann sich nun fragen, weshalb in einem so wichtigen Thema in dieser angeblich modernen Welt keine aktuelleren Zahlen zur Verfügung stehen. Ein weiterer fragwürdiger Punkt liefert die Information, dass Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums bereits im Juni 2020 darüber informierten, dass diese Therapieform fünfmal billiger sein könnte.

Achtung, der angekündigte Stellenabbau in der Spitalregion St.Gallen zur Kostenreduktion ist in verschiedenen Bereichen ein Schuss ins eigene Knie. Sich z. B. auf Ursachenforschung bzgl. Anstieg gewisser Erkrankungen zu begeben, wäre zielführender.