Leserbrief von Loretta Federspiel-
Kieber, Mauren
In Mauren sagen wir der Gölla „Bschötte“, deswegen ist der Sapperlotsgestank aus der unbeholfenen Feder der Julia S.(„Der like-göllawage zieht durch die Sozialmedien, 17. Juni) nicht bis hierher gedrungen. Auch sonst reden wir hier im Gegensatz zu ihr deutsch. Und wenn wir auch gar nicht immer „di Gliicha“ sind – vor dem Gesetz sind wir es und viele nutzen ihr „Geburtsrecht“, Leserbriefe zu schreiben, wo kämen wir sonst hin? Das sollte J.S. auch wegen ihrer eventuell zukünftigen Kinder bedenken. Obwohl – welche Sprache werden die wohl sprechen? Denn der nie entschuldigte, ungelöschte Aufruf auf ihrem schwarzen T-Shirt: „Teach Children to Worship Satan“ („Lehrt die Kinder Satan zu verehren“), würde bei so unterrichteten Nachkommen gewiss „Hassreden“ („hatespeech) produzieren, die wir gar nicht verstehen möchten.
Nochmals, in Mauren reden wir deutsch, bis ins Altersheim hinein, wo wir von „Bewohnern und Bewohnerinnen“ sprechen und nicht das Jungjournalisten-Neudeutsch „Bewohnende“ gebrauchen. (J.S. 19. Juni). Was sind „Bewohnende“, wenn sie gerade draussen herumlaufen? In ihrer Kolumne erwähnt Julia S. „Schwurbeleien“, „Rassismus“, „Homophobie“, „Herr und Frau Hatespeech“, und weiter: Feigheit Wut, Unzufriedenheit, Pöbeleien im Netz, ohne ein einziges Beispiel zu bringen. Deshalb wäre es schöner, zu diesem Thema Frau Julia S.‘ freundliches Schweigen zu vernehmen.