Mit den Sanktionen gegen Russland hat sich Liechtenstein bereits mit einem der ganz Grossen auf dem Globus angelegt. Für unsere Aussenministerin ist das offensichtlich nicht genug. Jetzt will man also auch noch der nächsten Weltmacht eine Kampfansage machen! Im EWR-Rat hat Frau Hasler gemäss offizieller Medienmitteilung der Regierung allen Ernstes davon gesprochen, sich in Brüssel, Zitat «über mögliche China-Sanktionen auszutauschen und Liechtensteins diesbezügliche Situation zu erläutern».
Unsere in höchstem Masse auf Export angewiesene Industrie und mit ihr auch der ganze Banken- und Finanzplatz könnten bald Geschichte sein. Statt den Weg der Neutralität vollends aufzugeben, sollte unsere Regierung aufhören, sich instrumentalisieren zu lassen.
China ist der Hauptlieferant von Photovoltaikanlagen. Wie müssten wir die Klimastrategie (Verbot von fossilen Brennstoffen, Förderung von Solaranlagen) oder die Digitalisierung umsetzen, ohne das Material aus China?
Störend an diesem ganzen Sanktions-Geheul, das wir mit der EU im Dienst der USA unterstützen, ist die unsägliche Doppelmoral. Wo war der Ruf nach Sanktionen gegen die USA bei den vielen US-Angriffskriegen der vergangenen 30 Jahre? Man hat dies sogar noch für gut befunden.
Mit ungleichen Ellen zu messen, ist das eine. Sich aber als Kleinststaat vor den Karren der USA spannen zu lassen, dafür die Neutralität aufzugeben und vollmundige Ansagen gegen Weltmächte wie China und Russland zu machen, das ist grössenwahnsinnig.
Wir sind ein 40’000-Seelen-Dorf und haben genug eigene Baustellen (Spital, Radio L, LKW bzw. Strompreissteigerung, Universität, Malbun) oder verlorene Errungenschaften (vielfältige Presselandschaft, Milchhof etc…).