Leserbrief: Der Landtag denkt, aber Gott lenkt

Offensichtlich haben sehr viele reiche Leute in den vergangenen zwei Jahren ihr Geld von der Credit Suisse abgezogen, was mithalf, dass die Bank pleite gegangen ist. Leute, die dachten in der neutralen Schweiz ist ihr Geld vor Dieben sicher, mussten erkennen, dass der uneinnehm- und unantastbare Tresor Schweiz und deren Banken alles andere als neutral sind, in kriegerischen Handlungen Partei ergreifen und Gelder ohne Gerichtsurteil einfach einfrieren oder beschlagnahmen.

Bei der CS war man offenbar zu dilettantisch zu erkennen, dass der Grossteil der Länder weltweit an diesem Krieg überhaupt Partei ergreift und sich nicht einmischt. Auch Liechtenstein als neutraler Staat dachte, man müsse Russland sanktionieren und die Banken möglicherweise auf deren Vermögen die Finger ausstrecken lassen? Man wird sich nicht wundern, wenn auch unsere Finanzhäuser Kundengelder einbüssen müssen. Aber vielleicht geht dann der Abgeordnete Wendelin Lampert, der sagte, man müsse den Russen sanktionieren, bevor er in Feldkirch einmarschiert, mit der Bettelbüchse durch die Welt und akquiriert neue Gelder?

Bei dieser Gelegenheit fällt auf, dass die Sanktionsbefürworter fast unisono auch Impfbefürworter sind. Zufall? Menschen, welche die Geschehnisse in der Ukraine seit 2013 genau verfolgen, sehen die Russische Operation im Donbass wohl mit anderen Augen und stehen Sanktionen gegen Russland ablehnend gegenüber. Interessant ist ohnehin, dass bis auf wenige EU-Länder, alle erheblich mehr Güter aus Russland beziehen wie vor dem Krieg*.

Liechtensteins Gas ist auch russisch, selbst wenn es über Österreich gepumpt wird. Mein Verständnis für Liechtenstein wird zu Gänze getrübt, wenn ich mir anhören muss, dass sich unser Regierungschef bei Jo Biden anbiedert und ihm versichert, dass Liechtenstein an der Seite der Ukraine steht. Was fällt ihm ein und wie kommt er dazu? Ja, hat er denn alle gefragt? Ich stehe nicht auf der Seite einer Kriegspartei, denn ich bin neutral.

Jo Schädler