Während acht Jahren hat Hansjörg Büchel die Geschicke von Balzers als Vorsteher geleitet. Bei den Wahlen am 5. März tritt er nicht mehr an. So gibt er im Interview nicht nur einen Einblick in seine Arbeit und in die grössten Herausforderungen, denen die Finanzausgleichsgemeinde gegenübersteht. Er zieht auch Bilanz und zeigt auf, was trotz einer vergleichsweise angespannten Finanzlage alles erreicht werden kann.
Herr Gemeindevorsteher, nach acht Jahren endet ihre Amtszeit am 30. April. Welches Fazit ziehen Sie über Ihre Zeit als Vorsteher und was waren für Sie die wichtigsten Meilensteine?
Hansjörg Büchel: Es war für mich von Anfang an eine grosse Ehre, Vorsteher von Balzers sein zu dürfen, und ich hatte und habe immer noch grossen Respekt vor dieser sehr interessanten, aber auch herausfordernden Aufgabe. Der wichtigste Meilenstein für dieses Amt ist, überhaupt gewählt zu werden und das Vertrauen der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu erhalten. Die ersten vier Jahre waren dann durchaus geprägt vom Ein-
arbeiten und Kennenlernen der umfassenden Themen sowie vom Fortsetzen von laufenden Projekten.
Der Einstieg in die zweite Mandatsperiode war dann grundsätzlich einfacher, aber dafür «türmten» sich immer mehr Vorhaben und Ideen für Projekte auf, die realisiert werden sollten. Leider sind die Mittel nicht für alles vorhanden.
Welche Projekte hätten Sie gerne noch vollendet, die Sie nun an Ihren Nachfolger übergeben werden und vor welchen Herausforderungen wird er stehen?
Alle Projekte und Vorhaben, die wir angegangen sind, liegen mir am Herzen. Es ist deshalb in jedem einzelnen Fall schade für mich, dass ich die Arbeiten nicht bis zum Ende mitgestalten kann. Aber das liegt in der Natur der Dinge. Beim Antritt eines politischen Amtes übernimmt man laufende Themen, nach und nach kommen neue dazu, die bearbeitet werden, und am Ende der Mandatsperiode übergibt man die noch nicht abgeschlossenen Projekte an den Nachfolger. Mein Nachfolger wird bestimmt genügend Arbeit bekommen. Der neue Gemeinderat wird, wie bisher auch, die Themen priorisieren müssen.
Ein Thema in der Finanzausgleichsgemeinde Balzers sind stets auch die zur Verfügung stehenden Gelder. Wie haben sich die Gemeindefinanzen in den vergangenen Jahren entwickelt und mit welcher Entwicklung rechnen Sie in Zukunft?
Eigentlich müsste man dazu weit ausholen und sehr viel abhandeln. Ich versuche eine kurze Zusammenfassung: Gemäss geltenden Gesetzen erhalten die Finanzausgleichsgemeinden vom Land, gesteuert durch Landtag und Regierung, die notwendigen Mittel, um ihre Aufgaben zu finanzieren, die sie vom Land zugeordnet bekommen. Dieses Ziel wird insbesondere für die mittelgrossen Gemeinden wie Balzers seit Jahren bei weitem nicht mehr erreicht. Seit der notwendigen Sanierung des Staatshaushalts vor gut zehn Jahren fliessen Gemeinden wie Balzers in Summe immer weniger Mittel zu. Im gleichen Zeitraum haben sich die Ausgaben aber merklich erhöht. Mehraufwände in Schulen, Digitalisierung, höhere Sozialausgaben und neue LAK-Häuser sind Beispiele für Mehraufwände bzw. Investitionen, die von der einzelnen Gemeinde nicht beeinflusst werden können. Zudem verfügt insbesondere Balzers über viele Infrastrukturen, also Werkleitungen, Strassen sowie Werkbauten für Abwasser und Gebäude des Verwaltungsvermögens, die vor rund 50 Jahren erbaut oder letztmals grundlegend saniert worden sind. Jeder versteht auch ohne tiefere Sachkenntnisse, dass ein Sportplatz, Tennisplatz, Schulhaus usw. nach 50 Jahren grundlegend erneuert werden muss. Dies dient auch dem Erhalt der Infrastruktur und fördert einen kostengünstigen Betrieb in der Zukunft. Die Gemeinden haben auf die geringeren Geldmittel als Folge der staatlichen Sparbemühungen reagiert. Wie ein Blick in die Statistik zeigt, wurden ab 2011 pro Jahr über 30 Prozent weniger investiert. Notwendige Sanierungsprojekte werden laufend verschoben und der «Turm» anstehender Projekte wird immer höher. Die Regierung hat diese Problematik erkannt und dem Landtag eine Anpassung des Systems für den Finanzausgleich vorgeschlagen. Wenn ich die Voten im Landtag dazu richtig interpretiere, so können wir Gemeinden hoffen, dass ein Schritt in die richtige Richtung folgen wird.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit im Gemeinderat, mit der Verwaltung und über die Gemeindegrenzen hinweg mit Land und Vorsteherkonferenz erlebt?
Im Gemeinderat erlebe ich immer wieder engagierte Diskussionen. Meist sind wir uns im Ziel sehr nahe, aber in der Umsetzung, dem Weg dorthin, gibt es halt manchmal unterschiedliche Vorstellungen. Entscheidend dabei ist, dass der gute Wille zur konstruktiven Zusammenarbeit immer spürbar ist. In der Verwaltung konnte ich mich vom ersten Tag an auf die Mitarbeitenden verlassen. Dies ist generell etwas vom Wichtigsten überhaupt für eine Gemeindeverwaltung: gut qualifizierte Mitarbeitende, die auf Basis ihrer Fähigkeiten und mit grosser Motivation gute Dienstleistungen erbringen können. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden war seit jeher wichtig – und sie wird noch an Bedeutung gewinnen. So haben beispielsweise alle Gemeinderäte in den letzten Monaten beschlossen, dass die Gemeinden auf der Ebene IT-Infrastruktur und Digitalisierung vermehrt zusammenarbeiten wollen. Dies ist ein Beispiel für die hervorragende, gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen allen Vorsteherinnen und Vorstehern. Schliesslich sitzen wir alle in vielen Belangen im selben Boot und können uns gegenseitig unterstützen.
Und wie steht es um das Dorfleben? Balzers ist schliesslich bekannt für sein reges kulturelles Engagement und sein Vereinsleben.
Um das Wesen und Wirken der Vereine in Balzers zu erläutern, stelle ich oft eine Frage: Was würde in Balzers übrigbleiben, wenn es die Vereine und ihre Angebote und Aktivitäten nicht gäbe? Da fällt den meisten dann wenig ein, weil so vieles in Balzers von den Vereinen organisiert und durchgeführt wird. Denken wir beispielsweise an die Trainings und somit Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in verschiedensten Sportarten, wie Fussball, Turnen, Tennis, Schwimmen, Badminton, Tischtennis, Reiten usw., und ebenso an die Angebote für Erwachsene. Zudem gehören in diese Kategorie die meisten Veranstaltungen im Saal, wie Konzerte, Theater, Operette, Fasnacht usw., oder auch auf der Burg Gutenberg und ebenso der Jahrmarkt: alles organisiert und durchgeführt von Vereinen. Auch Samariter und Feuerwehr und nicht zuletzt die Lebenshilfe Balzers erbringen unverzichtbare und unglaublich wertvolle Dienste für unser Dorf. Gerne leistet die Gemeinde einen finanziellen Beitrag und unterstützt diese ehrenamtlich tätigen Vereine. Die Vereinstätigkeit ist ein kostbares Gut, das es zu erhalten gilt.
«Der wichtigste Meilenstein für dieses Amt ist, überhaupt gewählt zu werden und das Vertrauen der
Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu erhalten.»
Hansjörg Büchel, Vorsteher von Balzers
Wie sehen Ihre verbleibenden Arbeitstage bis Ende April aus? Welche Aufgaben haben Sie noch zu bewältigen?
Grundsätzlich bleibt das gleich wie schon in den letzten Jahren. Der Betrieb läuft ganz normal weiter, und so stehen neben Arbeiten im Büro noch viele Sitzungen an, oft in den Abendstunden, sowie die üblichen repräsentativen Aufgaben. Zusätzlich muss ich natürlich zusammen mit den zuständigen Mitarbeitenden der Verwaltung die laufenden Themen für eine Übergabe an meinen Nachfolger aufbereiten. Dazu gehört auch das Aufräumen des Büros und Archivieren allfälliger Akten. Es bleibt also genügend zu tun.
Welche persönlichen Pläne haben Sie für die Zeit ab dem 1. Mai?
Ganz ehrlich gesagt: Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dann einfach nichts mehr zu tun und in Pension zu gehen. Aber zuerst will ich auf jeden Fall mal kürzertreten, einige Sachen im und um unser Haus vorantreiben, mehr Zeit mit meiner Frau und unserem Hund verbringen usw. Später dann möchte ich in Ruhe etwas Neues angehen. Mal schauen, was kommt.
Was wünschen Sie der Gemeinde Balzers, Ihrem Nachfolger und dem neuen Gemeinderat?
Natürlich wünsche ich meiner Heimatgemeinde, dem neuen Gemeinderat und meinem Nachfolger nur das Allerbeste. Ich hoffe, dass alle neuen Mandatare ihr Amt mit viel Freude ausüben werden und erkennen, wie sehr es sich immer lohnt, sich für unser schönes Dorf einzusetzen. Obendrein wünsche ich der Gemeinde einen besseren Finanzausgleich, der notwendige Investitionen und Aufwände berücksichtigt.
Ein Dorfplatz entsteht
Der neue Balzner Dorfplatz hat eine lange Vorgeschichte, nimmt nun aber Gestalt an. Nachdem im Frühsommer 2022 die Verlegung der Trafostation durchgeführt worden ist, konnte im August mit den ordentlichen Vorbereitungsarbeiten begonnen werden. Dies beinhaltete die Erstellung von Ersatzparkplätzen, den Abbruch des alten Trafogebäudes, die Demontage des Brunnens und die Entfernung des bestehenden Strassenbelags. Ein Rück- und Ausblick auf die Arbeiten.
Baugrube
Erstmals hören konnte man die Bauarbeiten anlässlich der Spundwandarbeiten. Riesige Baumaschinen haben innerhalb von nur zwei Wochen die 14 Meter langen Stahlspundbohlen auf einer Fläche von 3500 Quadratmetern in den Boden einvibriert. Gleich im Anschluss folgten die Pfählungsarbeiten mit ebenso imposanten Baumaschinen. Die 197 gebohrten Betonpfähle werden zukünftig die Lasten in den Untergrund abtragen und bei hohem Grundwasserstand die Auftriebskräfte kompensieren. Die Baugrubenumschliessungen wurden anschliessend mit verschweissten Stahlträgern verstärkt und Eckspriesse eingebaut. Für die Trockenlegung der Baugrube benötigt es noch einige Entlastungsbohrungen und sechs Grossfilterbrunnen. Diese sind systematisch in der Baugrube verteilt und fördern das Grundwasser via Pumpe zum Absetzbecken. Das saubere Wasser wird anschliessend via Meteorleitung in den Binnenkanal geleitet. Aufgrund der dichten Baugrubensohlen wird derzeit wesentlich weniger Wasser abtransportiert als befürchtet. Im Zuge der Aushubarbeiten musste Aushubmaterial auf sogenannte PFAS, Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen), untersucht werden. Es wurde eine schwache Belastung nachgewiesen. Dies ist altlastenrechtlich unbedenklich, der Aushub muss aber auf die Inertstoffdeponie in Vaduz gebracht werden. Die nachgewiesene Altlast ist auf eine frühere Auffüllung zurückzuführen und erstreckt sich über ein Volumen von zirka 1000 Kubikmetern. Diese Aufwände werden vom Land Liechtenstein zu 30 Prozent subventioniert.
Tiefgarage und Gebäude
Im Oktober hat der ordentliche Baugrubenaushub begonnen, sodass Anfang November das Kranfundament betoniert werden konnte. Aktuell laufen die Baumeisterarbeiten für die Bodenplatte im mittleren Bereich. Dabei müssen jeweils die im September gebohrten Pfähle mit der neuen Bodenplatte kraftschlüssig verbunden werden. Die Arbeiten erfolgen in Einzeletappen. Die Baumeisterarbeiten werden voraussichtlich bis April 2023 andauern, sodass im Mai 2023 die Spundwände, also die Baugrubenumschliessung, gezogen werden können. Im Jahr 2023 wird dann die Tiefgarage ausgebaut und die wesentlichen Arbeiten am Gebäude Nord (Einfahrt, Steigzone, Lagerraum, Fahrradraum), am Gebäude Süd (Steigzone, Buvette) und am Gebäude West (Entsorgung, WC-Anlage) realisiert. Die Erstellung des Platzes erfolgt im Jahr 2024.
Werkleitungs- und Strassenbauarbeiten
Sobald die Spundwände gezogen sind, sollen die Werkleitungs- und Strassenbauarbeiten an der Strasse Gnetsch und an der Fürstenstrasse gestartet werden. Diese Arbeiten sind umfangreich und werden bis Herbst 2024 andauern. Durch eine etappierte Abwicklung können sowohl der Baustellenbetrieb als auch die Erschliessung des Zentrums gewährleistet werden. Es sind jedoch Umleitungen in Kauf zu nehmen.
Kontrollen
Die Anforderungen an die Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit der Baugrube und Baugrubenabschlüsse sowie der Tieffundation sind mit konzeptionellen sowie mit bemessungs- und ausführungstechnischen Massnahmen zu gewährleisten. Es seien an dieser Stelle ein paar Massnahmen (nicht abschliessend) erläutert. An den benachbarten Gebäuden wurden Rissprotokolle erstellt und geodätische Präzisionsmessungen durchgeführt. Während der Spundwandarbeiten wurden laufend die Erschütterungen aufgezeichnet. Der Grundwasserspiegel wird durch mehrere Piezometer gemessen. Die Pfahlfundation wird durch einen dynamischen Versuch ebenso getestet wie die Lage der Baugrube mittels Präzisionsvermessung. Durch die Spundwandarbeiten hat es nur minimale Erschütterungen gegeben. Diese Werte lagen unterhalb der Richtwerte, weshalb sich kleinere Schäden kaum ableiten lassen. Bei der Baugrubenumschliessung hat es Deformationen im erwarteten Rahmen gegeben. Erkennbar sind diese durch die Belagsrisse in der Strasse Gnetsch und an verschiedenen Stellen beim Gemeindesaal. Die Risse werden in einem kurzen Intervall gemessen und ausgewertet. Eine abschliessende Beurteilung kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchgeführt werden.
Sanierung des Alten Gemeindehauses
Sämtliche Balzner Gemeindegebäude wurden im Jahr 2018 auf die barrierefreie Erschliessung gemäss Behinderten-Gleichstellungsgesetz (BGIG) untersucht. Im Rahmen der weiteren Umsetzung der barrierefreien Erschliessungen von öffentlichen Gebäuden hat der Gemeinderat entschieden, das Alte Gemeindehaus als erstes Gebäude mit grösseren Massnahmen zu sanieren, da es sehr stark ausgelastet ist und sowohl dem Schulunterricht als auch Vereinsaktivitäten dient.
Das Alte Gemeindehaus bildet zusammen mit den gegenüberliegenden Gebäuden der alten Primarschule, dem Burghügel und der Pfarrkirche ein für Balzers wichtiges ortsbauliches Ensemble. Das wertvolle und schützenswerte Gebäude weist mit seiner Architektur eine hohe Qualität auf und prägt die Identität des Orts in unverkennbarer Weise. Es ist, gesellschaftlich aufgrund seiner heutigen Nutzung, als Vereinshaus für die Gemeinde bedeutsam, und es wird davon ausgegangen, dass das Gebäude langfristig öffentlich zugänglich bleiben wird. Daher sollte es in den heute notwendigen gebrauchstauglichen und zweckbestimmenden Zustand gebracht und angepasst werden. «Die Gemeinde nimmt deshalb ihre Verantwortung und Vorbildfunktion für den Erhalt von historisch wertvollen Gebäuden wahr», war im Balzner Gemeindemagazin zu lesen.
Multifunktionale Nutzung
Das Gemeindehaus, vermutlich um das Jahr 1886 erbaut, wird heute als Mehrzweckgebäude genutzt und soll auch künftig so genutzt werden. Im Erdgeschoss befinden sich die von der Realschule angemieteten Unterrichtsräume: Holzwerkstatt und Metallwerkstatt. Die ehemalige Turnhalle im Obergeschoss wird heute als Probelokal von der Harmoniemusik Balzers genutzt. In den drei Räumen des Dachgeschosses haben die Pfadfinder ihre Vereinsräumlichkeiten. Der Bau wurde als Massivbau ohne Unterkellerung und mit einem Walmdach erstellt. Die Gebäudehülle ist ursprünglich nicht gedämmt, wobei die Fenster nachträglich ersetzt und das Dachgeschoss mit einer mässigen Dämmung ausgebaut wurde. Im Bereich der Haustechnik ist die Wärmeerzeugung an die Fernwärme des Holzheizwerks Balzers angeschlossen, womit eine energetisch und ökologisch gute Lösung gegeben ist.
Herausforderungen der Sanierung
Bei erheblichen baulichen Massnahmen sind die Aspekte der Sicherheit neu zu beurteilen. Gemäss Baugesetz muss das Gebäude gesamthaft auf seine Standfestigkeit bei Erdbeben und den Schutz im Brandfall beurteilt und nötigenfalls ertüchtigt werden. Im Brandschutzkonzept werden die erforderlichen Massnahmen der Flucht- und Rettungswege, die baulichen Anpassungen bei Türen und den haustechnischen Abschlüssen und Anlagen aufgezeigt. Zwischen 1904 und 1990 wurden in der Schweiz und Liechtenstein ausserdem asbesthaltige Produkte im Hochbau verwendet. Da das Gebäude aus dieser Zeit stammt und nachträgliche Einbauten aus Zeiten der «Hochblüte» des Asbesteinsatzes zwischen 1950 und 1980 Hinweise auf Vorkommen gaben, wurde ein umfassendes Schadstoffscreening durchgeführt. Dabei wurde festgebundener Asbest vorgefunden, der im verbauten Zustand unkritisch ist. Erst beim Abbruch werden Asbestfasern freigesetzt und müssen deshalb vor Baubeginn von einem Schadstoffsanierer rückgebaut werden Im Hinblick auf die angedachten baulichen Massnahmen wurde das Gebäude auch auf seinen Energieverbrauch hin beurteilt. Dabei stand die Gebäudehülle im Mittelpunkt. Da eine Gesamtsanierung, mit Innendämmung der Wände, bauphysikalische Risiken in sich birgt und die Werthaltigkeit der Architektur abnimmt, wurde eine Teilsanierung geprüft.
Die Arbeiten sind im Gang
Die Aufgabe der Architekten und Fachplaner bestand darin, ein Sanierungskonzept zum langfristigen Erhalt des Gebäudes zu erarbeiten, um es nach den heutigen Anforderungen zu nutzen und an nachfolgende Generationen zu übergeben. Das Alte Gemeindehaus sollte auf seine Konformität hinsichtlich Barrierefreiheit, Sicherheit, Energie und Nachhaltigkeit überprüft und Vorschläge mit den zu erwarteten Kosten erarbeitet werden. Der Gemeinderat hat den nötigen Verpflichtungskredit in Höhe von 3,2 Millionen Franken im September 2021 genehmigt. Die Ausführungsplanung wurde umgehend aufgenommen, und der Baubeginn der Sanierungsarbeiten erfolgte im Jahr 2022. Die Bauzeit ist in Abhängigkeit der notwendigen Massnahmen der Erdbebenertüchtigungen bis Ende 2023 vorgesehen. Für den Schulbetrieb und die Vereine wurden während der Umbauarbeiten geeignete provisorische Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.