Sauberes Trinkwasser für alle

Liechtenstein unterstützt dank des gemeinnützigen Vereins Drink & Donate Trinkwasserprojekte in Ländern mit prekärer Wassersituation 

Sauberes Trinkwasser ist nicht selbstverständlich. Global gesehen ist Wasser in vielen Gebieten eine knappe und äusserst kostbare Ressource. Als lebensspendendes Element trägt Wasser aber wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität bei. Deshalb ist es entscheidend, so vielen Menschen wie möglich Zugang zu sauberem
Trinkwasser zu verschaffen. 

Schockierende Zahlen 

  • Weltweit haben zirka 489 Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser.
  • Jährlich sterben 1,46 Millionen Menschen an Krankheiten aufgrund von Wassermangel und Wasserverschmutzung.
  • Jährlich schleppen Frauen und Mädchen während 40 Billionen Stunden Wasser.
  • Beschluss der Vereinten Nationen (UNO): Sauberes Wasser als Menschenrecht für alle (das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz haben die Resolution mit 33 anderen Ländern angenommen)
  • Verschmutztes Trinkwasser ist weltweit Krankheitsursache Nummer eins – rund 80 Prozent der Todesfälle in den Entwicklungsländern hängen mit verschmutztem Wasser zusammen.
  • Mit 6000 Franken kann man rund 100 Menschen langfristig mit Trinkwasser versorgen

Das Fürstentum Liechtenstein führte als erstes Land im Jahre 2017 den WATERFOOTPRINT ein und nimmt eine Vorreiterrolle ein. Der Gemeinnützige Verein DRINK & DONATE, dessen Amt als Geschäftsleiter der Plankner Gaston Jehle bekleidet, engagiert sich seit Jahren tatkräftig für ökologische und soziale Ziele. Wir haben uns mit Gaston Jehle über den gemeinnützigen Verein und dessen Aufgaben unterhalten: 

Herr Jehle, seit wann sind Sie beim Gemeinnützigen Verein DRINK & DONATE dabei? 
Gaston Jehle: Ich bin seit November 2017 als Geschäftsleiter in Liechtenstein tätig und zudem seit 1. Februar 2021 auch Geschäftsführer am Hauptsitz in Zürich.

Was macht der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN genau? Wie viele Personen und Unternehmen im Land sind dabei?
Der WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN setzt sich zusammen aus einer ökologischen und einer sozialen Komponente. Der ökologische «Fussabdruck» steht für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dazu gehört ein bewussteres Konsumverhalten – Verzicht auf Mineralwasser, das auf dem Strassenweg transportiert wird und dafür bestes Liechtensteiner Leitungswasser trinken

Der soziale «Fussabdruck» steht für eine Spende von 60 Franken. Dadurch erhalten Menschen in Gebieten mit unzureichender Wasserversorgung einen langfristigen Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Es machen 70 Unternehmen, alle Gemeinden, die Landesverwaltung durch deren Mitarbeitende sowie neun Gastronomen durch «üsers Wasser» mit. Pro Jahr sind das im Durchschnitt 9000 Personen.

Gaston Fehle

Wie viele Trinkwasserprojekte sind dank der von DRINK & DONATE LIECHTENSTEIN durch den Konsum von Leitungswasser eingenommenen Trinkwasserspenden seit 2017 realisiert worden? Und welche Projekte sind in der Pipeline?
Bisher konnten wir durch den WATERFOOTPRINT LIECHTENSTEIN Spenden von über 2.6 Millionen Franken generieren. Dadurch haben über 49’000 Menschen einen langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Seit 2017 haben wir 51 Trinkwasserprojekte umgesetzt: 8879 Haushalte sowie 85 Schulen haben sauberes Trinkwasser erhalten und 1261 Zapfstellen in Dörfern wurden erstellt, an denen Trinkwasser bezogen werden kann. Für 2023 sind zwischen vier und sechs Projekten in Afrika und Nepal in der Pipeline.

Das jüngste Trinkwasserprojekt wurde in Oratta, Mosambik, realisiert. Können Sie uns etwas über dieses Projekt sagen? Auch was es kostet und wieviel Geld Sie noch benötigen, um die Finanzierung sicherzustellen?
Madina Muhuthage lebt im Dorf Hurucune im Bezirk Memba. Bis vor Kurzem schleppte sie täglich mehrere Stunden Wasser für ihre Familie heran. Dank des Projekts Oratta verfügt ihr Dorf nun über ein Trinkwassersystem. Sie freut sich, dass sie sauberes Wasser von einer Zapfsäule ganz in ihrer Nähe beziehen kann, und hofft, dass ihre Kinder weniger häufig krank werden. Dass geförderte Wasser wird in einen Wasserturm gepumpt und gelangt von dort aus durch ein Verteilnetz zu mehreren Zapfstellen. 

Die Kosten für diese Trinkwasserprojekt belaufen sich auf 120’000 Franken. Wir konnten durch den WATERFOOTRPINT LIECHTENSTEIN das gesamte Projekt finanzieren und somit erhalten 2500 Menschen eine bessere Lebensqualität durch sauberes Trinkwasser.

Was muss ich als Privatperson machen, um solche Projekte, zu unterstützen?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Auf unserer Homepage www.waterfootprint.li «Spenden» anklicken und entscheiden, welchen Betrag man spenden möchte, oder mir ein Mail auf g.jehle@waterfootprint.li senden, und ich sende elektronisch einen Einzahlungsschein zu. Jeder Betrag hilft, dass Menschen einen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten und dadurch deren Lebensqualität verbessert wird. 

Wie werden die Verwaltungskosten finanziert?
Unsere Verwaltungskosten werden auf unterschiedliche Weise finanziert. Einerseits bekommen wir finanzielle Unterstützungen durch gemeinnützige Stiftungen und verschiedene Partnerschaften und andererseits werden etwa 15 Prozent der Spendengelder zur Deckung der Verwaltungskosten verwendet.