Feldkirch (VLK) – Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Drei-Länder-Bahnstrecke Feldkirch-Schaan-Buchs präsentierte heute (9.9.) der Philatelieclub Montfort im Pfarrsaal Levis eine Weltpremiere: Erstmals sind Jubiläumsbriefmarken dreier Länder mit unterschiedlichen Währungen auf einem Block vereint. Landtagspräsident Sonderegger betonte: „In dieser außergewöhnlichen trilateralen Gemeinschaftsausgabe wurde ein Stück unserer Landesgeschichte verewigt.“
In diesem Jahr feiert die Eisenbahn ihr 150-Jahr-Jubiläum in Vorarlberg. Mit der Eröffnung der „K. K. Privilegierten Vorarlberger Bahn“ zwischen Bregenz und Bludenz begann 1872 das Eisenbahnzeitalter in Vorarlberg. Im Gegensatz zum restlichen Österreich stand die Bahnlinie zunächst isoliert da, sie verband dafür aber Vorarlberg mit Liechtenstein und der Schweiz. Am 24. Oktober 1872 wurde die entsprechende, rund 18,5 Kilometer lange eingleisige Strecke eröffnet. Sie führt von Feldkirch über Schaan-Vaduz in Liechtenstein bis nach Buchs im Schweizer Kanton St. Gallen.
Zum Jubiläum der Streckeneröffnung wurde nun der Jubiläumsmarkenblock „150 Jahre Bahnstrecke Feldkirch–Schaan–Buchs“ samt Sonderstempelungen als Gemeinschaftsausgabe der drei beteiligten Länder veröffentlicht. „Seit jeher sind Briefmarken mit ihren vielfältigen Motiven aufschlussreiche, massenhaft verbreitete Zeitdokumente“, betonte Landtagspräsident Sonderegger bei der Präsentation: „Das macht sie – und auch die Stempelungen – zu bedeutenden Quellen unserer Geschichte.“ Der trilaterale Markenblock zeigt drei Züge, die tatsächlich die Jubiläumstrecke befuhren. Auf der österreichischen Marke ist eine 1927 gebaute Dampflokomotive der Reihe 77 zu sehen., Das Motiv für Liechtenstein ist ein TALENT-Triebwagen Reihe 4024 der ÖBB aus 2004. Für die Schweiz ist eine der zwischen 1964 und 1985 gebauten Elektrolokomotiven der Reihe Re 4/4II (Re 420), der meistgebauten Triebfahrzeugserie in der Schweiz, zu sehen.
Diese Bahnstrecke war nicht nur die letzten 150 Jahre wichtig, sie wird in Zukunft immer wichtiger, betonte Sonderegger. Über 25.000 Menschen pendeln heute täglich über die Staatsgrenzen, um in den jeweils anderen Ländern zu arbeiten, 15.000 allein aus Vorarlberg. Der Landtagspräsident erklärte: „Je mehr wir davon auf die Bahn verlagern, desto besser. Für die Umwelt, für die Verkehrsbelastung, für uns alle. Deshalb freut es mich sehr, dass seit dieser Woche drei zusätzliche Zugverbindungen auf der Strecke aktiv sind. Eine vierte ist für Dezember in Sicht. Vielleicht finden sich die heutigen Züge, die hier fahren, in 50 Jahren auf einem weiteren trilateralen Jubiläumsblock wieder.“ Sonderegger dankte den Verantwortlichen, insbesondere dem Philatelieclub Montfort mit Obmann Helmut Schneider, Harald Staffler und Ausstellungsleiter Peter Schmid für die Organisation der Veranstaltung und allen Anwesenden für ihr geschichtliches Interesse. Mathias Bertsch
