Goldpreis steht unter Druck  

In unsicheren Zeiten sollte Gold gefragter denn je sein. Ist es ab er derzeit nicht.. Foto: Picture Alliance, Frankfurt/Main

Eigentlich müsste der Ukraine-Krieg und die Teuerung für das Gold sprechen. Tut es aber nicht. Am Donnerstag, 14.7.2022, kostete eine Feinunze (31.1 Gramm) 1‘697 Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor knapp einem Jahr. Auch der Silberpreis fiel auf ein Zweijahrestief.

Den Edelmetallen haben mit zwei Szenarien zu kämpfen: zum ersten steigt der Dollar weltweit. Die Folge ist eine Verteuerung des Einkaufpreises von Gold und Silber für Interessenten, die sich ausserhalb des Dollarraums befinden. Denn sie müssen zuerst den Dollar teurer einkaufen. Und zum zweiten werden Edelmetalle durch die steigenden Leitzinsen belastet, denn viele Anleger gehen momentan lieber in festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen. Das kämpft die Nachfrage mit der Konsequenz, dass der Goldpreis fällt.

Normalerweise suchen Anleger in unsicheren Zeiten Zuflucht in Gold und Silber. Und auch schützen Edelmetalle vor der Inflation, die in den westlichen Ländern sehr hoch ist. Der Ukraine-Krieg und die Teuerung würden also eigentlich für die Anlage von Edelmetallen sprechen. Aber Wechselkurse und Zinseffekte wiegen momentan schwerer. Das kann sich aber wieder schnell ändern.