Alternativen zum Auto?

Im Vaterland-Artikel vom 13. Juli “Liemobil will Kulturwandel im ÖV anregen” meint Jürgen Frick, der Geschäftsführer von LIEmobil unter anderem: “Die Crux ist, dass der Wohlstand und die hohe Verfügbarkeit von Parkplätzen vielen Einwohnern den Luxus erlaubt, beim Transport eben nicht auf den Preis schauen zu müssen.” Das stimmt, mit dem Hinweis, dass das Parken generell zu wenig und vielfach gar nichts kostet. Und dass der Bus wegen fehlender Busbevorzugung leider zu oft auch im Stau steht.

Der Kulturwandel betrifft nicht nur die Benützung des ÖV statt allein im Auto unterwegs zu sein; eine Fahrgemeinschaft ist auch kollektiver Verkehr. Für alltägliche Bedarfswege sind die eigenen Füsse und das Fahrrad sehr häufig passende und gesunde Verkehrsmittel. Denn etwa die Hälfte der Autofahrten ist bis 5 km kurz, etwa zwei Drittel bis 10 km. Das sind mit den heute üblichen E-Fahrrädern gemütliche Raddistanzen. Doch es reicht nicht, Alternativen zum Auto attraktiver zu machen. Die Politik muss den Mut haben, das Auto weniger attraktiv zu machen. Erst dann werden viele Leute auf Alternativen zum Auto umsteigen.

Nach Ansicht des VCL sind folgende Massnahmen nötig, um die Strassen vom vermeidbaren Autoverkehr zu entlasten und Wege zu Fuss, per Fahrrad, in Fahrgemeinschaft und mit öffentlichem Verkehr attraktiver zu machen:

  1. Kampagne für aktive Mobilität (zu Fuss gehen, Rad fahren) und damit höhere Lebensqualität dank besserer Fitness und Gesundheit.
  2. Bewirtschaftung aller öffentlichen Parkplätze von Land und Gemeinden ab der 1. Minute.
  3. Betriebliches Mobilitätsmanagement mit Anreizen (Pull) und Abreizen (Push), verpflichtend für alle Arbeitgeber ab 50 Mitarbeitenden.
  4. Busbevorzugung auf allen Strassen mit Staurisiko durch Fahrbahnhaltestellen oder Busbuchten mit Lichtsignalanlagen sowie – wo möglich – Busspuren mit Lichtsignalanlage.
  5. Deutliche Verbesserung der Infrastrukturen für den Fuss- und Radverkehr.
  6. Infrastrukturen für Autos nicht attraktiver machen.