Erstnachweis für den Fischotter in Liechtenstein erbracht

Ein Fischotter (Lutra lutra) in seinem Gehege im Wildpark Schorfheide.

Im Rahmen der laufenden Biberbestandserhebung wurde in Liechtenstein Spuren von Fischottern nachgewiesen. Ein Bildnachweis mittels Fotofalle ist derzeit noch ausstehend. Unklar ist, ob sich das Tier bzw. die Tiere derzeit noch in Liechtenstein aufhalten. In der Besiedlungsphase sind es oftmals junge Männchen, die teilweise weit weg von bekannten Fischottervorkommen auftauchen und versuchen, an neuen Orten Reviere zu finden oder nach einer Weile weiterziehen.

Streng geschützte Tierart
Der zu den einheimischen Marderartigen gehörende Eurasische Fischotter (Lutra lutra) ist eine in Liechtenstein streng geschützte Art. Fischotter besiedeln grossräumige, miteinander vernetzte Gewässersysteme mit genügend Deckung in Form von Ufervegetation und anderen Strukturen. Als Beutegreifer ernährt sich der Fischotter seinem Namen entsprechend überwiegend von Fisch.

Im 20. Jahrhundert war der Fischotter aus weiten Teilen Europas verschwunden. Mit der Unterschutzstellung der Tierart, der Identifizierung und Eindämmung von Umweltgiften und der Ökologisierung des Wasserbaus erholten sich die Bestände. Seit 2009 werden in der Schweiz wieder Einzeltiere nachgewiesen, seit 2014 wiederholt Nachwuchs an der Aare um Bern und im Engadin. Im August 2018 wurde in Bonaduz, Graubünden, ein Fischotter mittels einer privaten Überwachungskamera aufgezeichnet. Im November 2021 wurden im Kanton St. Gallen in unmittelbarer Grenznähe Nachweise von Fischottern erbracht.

Verdachtsfälle melden
Die Abteilung Wald und Landschaft des Amtes für Umwelt ist für die Kontrolle von geschützten Arten zuständig und nimmt Sichtmeldungen oder andere Verdachtsfälle wie aufgefundene Kadaver gerne entgegen.