Rheindamm: Vaduzer-Märchen Nr. 2

Beitrag vom Vorstand des  VCL Verkehrs-Club Liechtenstein

Fahrräder sind Fahrzeuge. Bei guter Velo-Infrastruktur sogar recht flinke. Sie sind für sehr viele der Alltagswege und speziell Arbeitswege an den meisten Tagen bestens geeignet. Mit oder ohne Tretunterstützung. Dies im Wissen, dass etwa die Hälfte der Autofahrten im Bereich bis fünf (5) Kilometer liegt und auch gegen die Hälfte der Arbeitswege zu Arbeitsstätten in Vaduz. Wir sprechen nicht – wie Peter Harald Frommelt schreibt – von einer “vollständigen Sperre des Rheindamms Vaduz ab Lettstrasse nordwärts”, sondern mit einem Nein für eine attraktive, direkte Nord-Süd-Radverbindung ohne abschreckende und unsichere Umwege.

An Werktagen fahren gemäss Verkehrserhebung vom Juli 2019 bis zu 300 einspurige Fahrzeuge (vor allem Velos) auf dem Rheindamm zwischen Lettstrasse und Lochgass. Obwohl Radfahrende heute recht mutig sein müssen, um diesen Abschnitt zu befahren. Von einem “zu dieser Zeit geringen Fahrradverkehr” zu schreiben entspricht nicht der Realität. Mit einem Nein zum teuren Auto-Ausbau des Rheindamms wird sich die Zahl der Radfahrenden von/zu der Radbrücke Buchs-Vaduz stark erhöhen.

“Bitte machen wir uns nichts vor!” Die Infrastruktur bestimmt weitgehend unsere Verkehrsmittelwahl. Ein für den Radverkehr attraktiver Rheindamm bewirkt mehr Arbeitswege per Fahrrad und somit weniger Auto-Stau im Zentrum und weniger Autos in den Quartieren. Jede “nachhaltig denkende Person” weiss das und stimmt deshalb mit Nein.

Auf den für den Fuss- und Radverkehr reservierten Rheindamm-Abschnitten im Land sind Landwirtschaftliche Fahrten gestattet. Warum soll das nicht auch auf dem Vaduzer-Abschnitt so sein? “Die Traktoren (der dem Rheindamm naheliegenden Landwirtschaft)” können also weiterhin auf dem Rheindamm fahren. Die Feuerwehrleute erhalten eine Fahrbewilligung für den Einsatzfall und gelangen so staufrei rasch ins Depot. Dies alles spricht für ein Nein gegen den Ausbau für 2.9 Millionen Franken.