Wahlkampf in Deutschland: Laschets CDU bröckelt

CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet: Wird er es schaffen? Die Umfragewerte sind im Keller.

Tiefe Umfragewerte für CDU/CSU /
Kanzlerin Markel soll helfen

 

Das grassierende Umfragetief der Union hinterlässt offenbar erste Spuren. Bundeskanzlerin Angela Merkel korrigiert eine Aussage vom Juni 2021 und macht nun doch Wahlkampf. Der Spitzenkandidat Armin Laschet kann ihn gebrauchen, denn seine Vergleichswerte mit den Mitbewerbern von den Grünen und der SPD sind auf einen Tiefpunkt gesunken.

Wenn nicht erst Ende September, sondern bereits am kommenden Sonntag der neue Bundestag gewählt würde, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 23 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,9 Prozent), SPD 19 Prozent (20,5 Prozent), FDP 12 Prozent (10,7 Prozent), Grüne 20 Prozent (8,9 Prozent), Linke 7 Prozent (9,2 Prozent), AfD 10 Prozent (12,6 Prozent). 9 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 26 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8 Prozent).

Mehrheit für grün-rot-rotes
Bündnis wäre möglich

748 Abgeordnete würden ins neue Parlament einziehen, 39 mehr als 2017. Die Union könnte mit 192 Mandaten rechnen, die Grünen mit 164, die SPD mit 155, die FDP mit 98, die AfD mit 82 und die Linkspartei mit 57 Sitzen. Linke und AfD wären im neuen Bundestag mit jeweils zwölf Abgeordneten weniger vertreten. Den größten Verlust allerdings hätte die Union: Sie würde gegenüber 2017 54 Mandate einbüßen. Die Grünen würden 97, die FDP 18 und die SPD zwei Sitze hinzugewinnen.

Rein rechnerisch wäre eine grün-rot-rotes Bündnis für möglich. Das hat die Merkel-Partei auf den Plan gerufen. Sie steigt als Sympathieträgerin nun selbst in die Hosen, um Armin Laschet und der Partei die notwendige Unterstützung zu geben.

Ohnehin halten viele Wählerinnen und Wähler aus allen Lagern den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für den besseren Kanzlerkandidaten als Laschet, der im bisherigen Wahlkampf keine allzugrosse Hilfe aus München bekommen hat.

Der Kanzlerkandidat der Union fiel in den vergangenen Wochen, insbesondere die Lachaktion im Hochwassergebiet von NRW und die Plagiatsvorwürfe gegen ihn auf.

So ist es nicht verwunderlich, dass seine Werte im Sinkflug sind und die CDU/CSU vor einer schwierigen Aufgabe steht auch nach Merkel den nächsten Bundeskanzler zu stellen. Momentan würde es sich nicht ausgehen. Quelle: dpa