Sonderausstellung: «Zurück ins Leben – Bilder aus der Haft»

Unter dem Patronat Ihrer Königlichen Hoheit Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein zeigt der Verein Art and Prison e.V. Werke aus seinem jüngsten Kunstwett-bewerb «Zurück ins Leben».

Seit über 10 Jahren engagiert sich der gemeinnützige Berliner Verein für Menschen in Haft. Die Ausstellung ist bereits die dritte Sonderausstellung in Vaduz. Vor sechs Jahren 2015 wurde im Liechtensteinischen LandesMuseum eine Wanderausstellung unter dem Motto „Ein halber Quadratmeter Freiheit“ auf den Weg gebracht.

Zu sehen war eine Auswahl von Werken aus den ersten drei internationalen Kunstwettbewerben des Vereins. 2018 waren es dann Kunstwerke aus dem 4. internationalen Wettbewerb, prämiert von einer internationalen Jury von Kunstkritikern und Künstlern. Die Wanderausstellung und einzelne Exponate konnte danach in Frankreich (Paris, Straßburg, Lyon), Schweden (Örebro Landesmuseum), München, Berlin und Dresden gezeigt werden. „Das wäre ohne die Ausstellungen in Vaduz so nicht möglich gewesen“, sagt Peter Echtermeyer, Gründer und Vorsitzender des Vereins Art and Prison e.V.. Das Projekt steht im Kontext einer europaweiten Initiative, an der sich auch viele ehrenamtlich engagierte Mitglieder und Künstler in Italien, der Schweiz, Frankreich, Polen und anderen Ländern beteiligen. Die aktuelle Ausstellung wird am 16. Juni 2021 von IKH Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein eröffnet und dauert bis zum 12. September 2021.

Die Werke erzählen Geschichten von der Verarbeitung von Schuld, von Strafe und Verbrechen, vom Aus- und Eingeschlossen-Sein, von ungewissen Zukunftsperspektiven, aber auch von Hoffnung, Neu-beginn und Lebensmut. „Für alle Menschen gibt es ein ‚Drinnen und Draußen‘, ein Vorher, ein Mittendrin und eine (bessere) Zukunft. Gerade in Zeiten des Lockdowns sind wir dafür sensibilisiert“, so die Kuratorin der Ausstellung, die Künstlerin Cornelia Schmidt-Harmel. Wir können uns in den Bildern immer auch selbst ansehen, auch den Fremden und das Unbekannte in uns. „Auch Museen wollen nicht nur historisch Rückschau halten oder den Grad einer intensiven Erlebniskultur steigern“, sagt der Professor Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen LandesMuseums. Er weiß sich darin einig mit dem Vorsitzenden des Vereins, Peter Echtermeyer. Er verweist in diesem Kontext auf „das Menschenrecht auf Bildung und Erziehung sowie der daraus abzuleitenden gesellschaftlichen Werte“, die auch im Gefängnis gelten und schlussendlich der Gesellschaft im Ganzen zu Gute kommen. Diese sei immer auch Spiegelbild ihrer Strafvollzugseinrichtungen. „Kunst kann Brücken bauen zwischen den Menschen am Rand der Gesellschaft und den Opfern von Kriminalität und zur Versöhnung beitragen“. Auch wenn sie unter den Bedingungen des Freiheitsentzugs entsteht, entzieht sie sich doch nicht ihrem eigenen kreativen Potential. Sie trotzt der Resignation und weist Wege zurück ins Leben. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Live-Stream Vernissage, Mittwoch, 16. Juni, 18 Uhr im Liechtensteinischen LandesMuseum
Bei der Live-Stream Vernissage am Mittwoch, 16. Juni 2021, um 18 Uhr begrüsst Sie Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen LandesMuseum und Manuel Frick, Mi-nister für Gesellschaft und Kultur, spricht die Grussworte. Cornelia Schmidt-Harmel, Kuratorin der Ausstellung sowie Heinz-Peter Echtermeyer, Vorsitzender Art and Prison e.V., Berlin, führen in das Thema ein.

Den Link zur Live-Stream Vernissage finden Sie unter: www.landesmuseum.li