Liechtensteiner Industrie trotzt Corona

Hauptsitz des Hilti-Konzerns in Schaan. Er ist das grösste Industrie-Unternehmen Liechtensteins.

 

Der Jahresbericht der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) für 2020 offenbart positive Zahlen. Die Rückgänge in verschiedenen Kenngrössen sind geringer oder zumindest deutlich geringer als befürchtet.

Die Anzahl der Mitarbeitenden bei den LIHK-Mitgliedsunternehmen konnte trotz Corona praktisch gehalten werden. Die 37 angeschlossenen Unternehmen beschäftigten Ende 2020 insgesamt 12’353 Personen – lediglich 185 weniger als im Vorjahr. Dazu beigetragen hat auch die Möglichkeit zur Kurzarbeit, die die LIHK betont. 10’252 Mitarbeiter, darunter über 400 Lernende, entfielen auf die Industrie. Gerade die Ausbildung wird von der LIHK stark unterstützt. «Eigener Nachwuchs ist sowohl für unsere Betriebe wichtig als auch für die Gesellschaft als Ganzes», halten Vorstand und Geschäftsführung fest.

Über 56’000 Mitarbeiter weltweit

Der Industrie-Auslandsumsatz ist 2020 zwar um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, was nicht zu vernachlässigen ist. Damit ist der Rückgang, aber trotzdem um einiges niedriger ausgefallen als noch Mitte 2020 befürchtet. Wichtigstes Absatzland war Deutschland, gefolgt von den USA und der Schweiz. Die EWR-Länder insgesamt haben einen Anteil von fast 50 Prozent am ganzen Auslandsumsatz. Im Ausland selbst beschäftigen die LIHK-Industriemitglieder fast 56’700 Mitarbeiter in 259 Niederlassungen in 72 Ländern.

Einen Schwerpunkt für die Liechtensteiner Industrie bildeten auch im vergangenen Jahr trotz Corona die Forschung und die Entwicklung. Die Aufwendungen dafür sind sogar noch gestiegen.

Unterstützung für die Mitglieder

LIHK hat alles dafür getan, ihre Mitglieder mit Corona-Informationen, ebenso wie mit Abklärungen in Bezug auf allgemeine Fragen, aber auch mit Antworten auf Einzelfragen zu unterstützen. Viele rechtliche Fragen waren unklar, weshalb ein gemeinsames Papier mit dem Arbeitnehmerverband und der Wirtschaftskammer aufgegleist worden war. Eine bis dato einmalige Zusammenarbeit in der Geschichte der drei Institutionen.

Erfreulicher Ausblick mit Einschränkungen

Die Exportzahlen sind in den ersten Monaten des Jahres 2021 erfreulicherweise stark gewachsen. Bei der LIHK herrscht die Hoffnung vor, dass es so weitergeht. Die Ungewissheit, wie sich die Pandemie entwickelt, belastet die Organisationen allerdings immer noch. Umso mehr Wert legen die LIHK-Mitglieder auf Massnahmen, damit es nicht nochmals zu einem Ausbruch kommt. Schwierig für die Unternehmen sind derzeit die fehlende Verfügbarkeit sowie die hohen Kosten von Rohmaterial.

Die LIHK widmet sich auf jeden Fall auch 2021 dem Thema Wettbewerbsfähigkeit, damit der Standort Liechtenstein weiterhin gute Arbeitsplätze erhalten kann. Ausserdem fokussiert sie verstärkt auf das Nachhaltigkeitsthema.