Forum-Beitrag des Verkehrsclub Liechtenstein VCL

VCL-Vorstand

Vaduz: Nachhaltigkeit und Mobilität

Basierend auf den 17 Nachhaltigkeitszielen (vaduz.li/vaduz2030) der UNO erarbeitet die Gemeinde Vaduz eine Nachhaltigkeitsstrategie. Die Projektgruppe besteht aus dem Bürgermeister, Mitgliedern des Gemeinderats, der Gemeindeverwaltung sowie dem Zentrum für Gemeinden der Ostschweizer Fachhochschule (OST) unter Beteiligung von Vertreter/Innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Hoffentlich ist allen Beteiligten klar: Eine nachhaltige Entwicklung ist nur möglich, wenn wir als Gesellschaft zusätzlich zu technologischen Entwicklungen (z.B. weniger Ressourcenverbrauch durch Effizienz) vor allem den Mut zu Suffizienz haben. Dauerhafte Reduktion unseres Ressourcenverbrauchs bedingt Verhaltensänderungen. Denn wir haben nur eine Erde, nicht deren drei wie wir mit unserem heutigen Lebensstil bräuchten.

Für unsere Mobilität bedeutet dies: in der Gemeinde vermehrt Alltagswege und speziell Arbeitswege aktiv zu Fuss und per Fahrrad zurücklegen. Dies ist positiv für unsere eigene Fitness und Gesundheit und trägt zur Reduktion der Krankheitskosten bei. Weniger Autofahrten innerhalb der Gemeinde erhöhen die Lebensqualität für alle dank Lärm- und Abgasreduktion sowie verbesserter Verkehrssicherheit. Die Autostaus nehmen ab, der Linienbus kann wieder freier fahren. Mit einer auf Suffizienz aufbauenden Nachhaltigkeitsstrategie brauchen wir langfristig keine Umfahrungen. Weder eine den wertvollen Naherholungsraum Haberfeld zerstörende Umfahrungsstrasse noch eine auf dem Rheindamm.

Damit zu Fuss Gehen und Radfahren im Alltag innerhalb der Gemeinde wieder attraktiver und “normal” wird, muss die Gemeinde ihre Hausaufgaben besser erledigen. Hohe, nicht regelkonforme Hecken bei Trottoirs müssen beseitigt werden, damit Fussgeher/Innen mit Regenschirm problemlos kreuzen oder überholen können, ohne auf die Strasse ausweichen zu müssen. Unebenheiten (z.B. Wurzel-Schwellen) und Pfützenbildung auf Radwegen machen den Radverkehr unattraktiv und unsicher; sie müssen saniert werden. Radwege müssen möglichst direkt und sicher geführt werden; wo immer sinnvoll mit Vortritt vor dem Autoverkehr.

Eine nachhaltige Entwicklung im Verkehrswesen ist nur möglich, wenn Autofahren weniger attraktiv gemacht wird und ressourcenschonende Mobilität (zu Fuss gehen, Radfahren, ÖV) durch entsprechende Infrastrukturen bewusst gefördert wird. Vorstand VCL