Malbun/Steg: Landtag schwenkt nachträglich auf Kurs der Freien Liste ein

Am Mittwoch hat die FBP sinngemäss beantragt, ein abgelehntes Postulat der Freien Liste neu zur Abstimmung zu bringen.

Wurde es im März-Landtag noch mit 13 Stimmen verworfen, stand diese Woche fast der ganze Landtag dahinter: Mit 22 Stimmen wurde die Regierung beauftragt, bis spätestens September 2021 dem Landtag Varianten zur Weiterentwicklung des Naherholungsgebietes Malbun/Steg vorzulegen. Was ist passiert? Spätestens im Oktober 2019 wurde die finanzielle Schieflage der Bergbahnen Malbun AG öffentlich bekannt. Daraufhin verfasste die Freie Liste vorbeugend einen politischen Vorstoss und wollte die inhaltlichen Varianten zur Weiterentwicklung des Naherholungsgebietes Malbun/Steg prüfen lassen.

Zentral war der Freien Liste bei diesem Antrag «das Augenmerk auf die ökologische wie auch finanzielle Nachhaltigkeit». Es ging und geht in diesem Antrag vor dem Hintergrund des Klimawandels auch um Alternativen des sanften Tourismus und eine ganzjährige Nutzung des beliebten Berggebiets. Während andere von zusätzlichen Schneekanonen träumen, wollte die FL die Malbun-Frage zur Chefsache erklären und die Ausrichtung des Naherholungsgebietes von landesweiter Bedeutung öffentlich diskutieren. Noch im März-Landtag verschwand der umsichtige Vorstoss in der Schublade. Jetzt hat der Landtag auf engagierte Weise dem Wirtschaftsminister Daniel Risch klargemacht, dass er bei den Abgeordneten nicht mehr so leicht mit seiner “Vogel-friss-oder-stirb”-Methode durchkommt. Der Landtag lässt sich nicht so einfach abspeisen.

Malbun ist Kulturgut, verankert in der Volksseele. Die Regierung spielte ihre Karten wie üblich und wollte diese Woche einen Kredit in Höhe von 1,5 Mio. zur Notrettung der Bergbahnen Malbun erwirken, kokettierte bereits mit deren Verstaatlichung. Die Rechnung ging nicht auf. Nicht nur der Freien Liste war klar, dass es diesmal mit einer Finanzspritze nicht getan war. Immerhin gab es 700’000 Franken unter der zentralen Bedingung, dass die Regierung dem Landtag Varianten für eine zukunftsfähige Lösung vorlegt.