VCL: Ruhe ist ein rares Gut geworden

Der VCL dankt dem Landtagsabgeordneten Thomas Lageder für die Kleine Anfrage im März-Landtag und Regierungsrätin Dominique Hasler für die kompetente Beantwortung. Ruhe ist ein rares Gut geworden; der Lärm stellt eine Landesplage dar.

In der Schweiz fühlt sich etwa ein Drittel der Bevölkerung durch den Strassenverkehrslärm in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt. Bei uns dürfte die Situation nicht anders sein. Vor allem während des Schlafs löst übermässiger Lärm unwillkommene Adrenalinschübe aus. Der Mechanismus ist der gleiche wie bei einer Angstreaktion: Die Herzfrequenz erhöht sich, ebenso der Blutdruck und die Muskelspannung. Es kommt zu Störungen des zentralen und vegetativen Nervensystems, zu chronischer Müdigkeit infolge der Schlafstörungen.

Jedes motorisierte Verkehrsmittel kann “laut” oder “leise” gefahren werden. Bei niedertouriger, vorausschauender und rücksichtsvoller Fahrweise sinken Lärmentwicklung und Treibstoffverbrauch beträchtlich und gleichzeitig nimmt die Verkehrssicherheit stark zu. Gewisse Autos und Motorfahrräder, Motorroller (nicht Elektrobikes/-roller) und Motorräder sind bei der häufig aggressiven Fahrweise ausgesprochen starke Lärmquellen und nachts besonders grosse Schlafstörer. Zudem sind 2-Takt-Motoren stark lärmende Fabriken krebserregender Substanzen und solche Fahrzeuge sollten mit sehr hoher Motorfahrzeugsteuer belegt werden.

Die einfache individuelle Lärmschutzmassnahme im Verkehr ist es, wenn immer möglich zu Fuss, mit dem Fahrrad (auch Elektrobike/-roller) oder dem öffentlichen Verkehr unterwegs zu sein. Die wirksame politische Lärmschutzmassnahme ist Tempo 30 auf allen Quartierstrassen. Doch die “lärmigen” VerkehrsteilnehmerInnen – vor allem nachts – müssen durch die Polizei konsequent zur Rechenschaft gezogen werden. Nicht nur auf Anzeige gestörter Menschen hin!