Die Aufrechterhaltung unseres funktionierenden Gesundheitswesens ist in diesen Tagen von allergrösster Wichtigkeit. Die Krankenversicherer leisten dazu ihren Beitrag. Die Krankenversicherer haben ihre Geschäftsstellen auf diesen Notfall vorbereitet. Dank elektronischen Hilfsmitteln und Homeoffice waren und sind sie auch in der Krise jederzeit für die Versicherten erreichbar. Damit stellen sie sicher, dass sie ihre Kernaufgaben auch unter diesen erschwerten Bedingungen wahrnehmen können. Die Zahlungen an die Gesundheitsdienstleister und Erteilung von Kostengutsprachen für Behandlungen sind essentiell für das Funktionieren der Gesundheitsversorgung für die rund 40‘000 Versicherten.
Die Liechtensteinischen Krankenversicherer haben in den vergangenen Wochen in Absprache mit den Leistungserbringern und Behörden Hand zu raschen und pragmatischen Lösungen geboten. So wurden neben der Möglichkeit von Telefon- und Videokonsultationen für gewisse Gesundheitsberufe und Gesundheitsinstitutionen auch die Versorgung von postakuten Pflegepatienten im Clinicum Alpinum oder das sich bei der Regierung in Vorbereitung befindliche „COVID-19-Taggeld“ rasch von den Krankenversicherern unterstützt.
Der Einfluss der Coronakrise auf die OKP-Prämien 2021 ist noch nicht absehbar. Für die Prämien 2021 werden die für2021 erwarteten Kosten massgeblich sein. Hier können die jetzt verschobenen Operationen und Behandlungen eine Rolle spielen. Ebenso hängen die Kostenschätzungen davon ab, über welchen Zeitraum hinweg uns das Coronavirus noch beschäftigen wird. Die Versicherer gehen aber nicht von einer übermässigen Prämiensteigerung aufgrund des Coronavirus aus.
Der LKV pflegt eine enge Partnerschaft mit der santésuisse (dem Schweizerischen Krankenversicherungsverband), vor allem mit deren Tochtergesellschaft tarifsuisse. Santésuisse geht für die leichten Coronavirusfälle von Kosten zwischen CHF 7‘000 und CHF 25‘000 aus. Schwere Fälle können Kosten bis CHF 120‘000 verursachen. Sollten die Kosten 2020 in der OKP aufgrund der Coronavirusfälle in Liechtenstein stark steigen, verfügen die Krankenversicherer über genügend hohe Reserven, die für solche Fälle vorgesehen sind.
Schwieriger abzuschätzen ist die Situation im Bereich Krankentaggeld. Dort kann sich die Coronakrise je nach Länge und Anzahl Krankheitsfälle stark auswirken.
Die Krankenversicherer werden im Sommer 2020 die Prämien für das Jahr 2021 aufgrund der dann vorhandenen Daten berechnen und dem Amt für Gesundheit zur Genehmigung vorlegen. Die Situation kann sich schnell ändern. Es gilt daher nach wie vor, die Weisungen und Empfehlungen der Regierung konsequent zu befolgen. Damit können die gesundheitlichen und gesamtwirtschaftlichen Schäden der Coronakrise eingedämmt werden.
Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachleute, Apothekerinnen und Apotheker und viele weitere in medizinischen und anderen Berufen tätige Personen leisten derzeit ausserordentliche Arbeit zugunsten der öffentlichen Gesundheit und der Versorgung der Bevölkerung. Dafür gebührt ihnen grosses Lob und Dank.
Ebenfalls danken wir allen Entscheidungsträgern in der Politik für Ihren Einsatz zum Wohle unserer rund 40‘000 Versicherten.