Homeoffice als Waffe gegen das Coronavirus

 

Ab kommenden Montag arbeitet das Vaduzer Medienhaus in Homeoffice. Das habe der VR und die Geschäftsleitung der Vaduzer Medienhaus AG beschlossen, um auch «als bis heute nicht betroffenes Unternehmen einen Beitrag an die Eindämmung der Covid-19Coronavirus-Verbreitung zu leisten», schreibt Daniel Bargetze, CEO der Vaduz Medienhaus AG im heutigen Vaterland.

Ausgenommen vom obligatorischen Homeoffice sind Arbeitsplätze, die aus betrieblichen und technischen Gründen im Betrieb verbleiben müssen, heisst es weiter. Auch andere Unternehmen, wie z.B. die HILTI AG, arbeitet ebenfalls im Homeoffice, vorläufig bis anfangs April, wie man hört. Es werden wahrscheinlich weitere Betriebe diesem Beispiel folgen.

Und in der Tat ist die Isolation das beste Mittel der Wahl gegen das Coronavirus. Ganze Länder riegeln sich ab, nach innen und nach aussen. Hauptsache es kommen nicht mehr so viele Menschen an einem Ort zusammen und die Übertragung des Virus wird aufgehalten, wenn nicht gar gestoppt.

Auch jedes Unternehmen sollte sich jetzt fragen, was sein Beitrag sein kann, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

Die Regierung setzt alles daran, um eine Ausbreitung des Coronavirus so gut wie möglich zu verlangsamen und damit eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern.

Wesentlich für die Verbreitungsgeschwindigkeit sind die Anzahl der Sozialkontakte und die Art der Begegnung. Räumliche Distanz und Vermeidung von Körperkontakt erschweren die Übertragung des Virus stark.

Ältere Menschen sollten zuhause bleiben
Eine Ansteckung hat bei den meisten Menschen milde Symptome zur Folge. Für ältere Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen kann das Virus aber lebensgefährlich sein. Die Regierung empfiehlt daher Personen ab 65 Jahren sowie Personen mit Vorerkrankungen dringendst Menschenansammlungen zu meiden und im Kontakt mit Personen, die Erkältungssymptome zeigen, besonders vorsichtig zu sein. Ebenfalls ruft die Regierung Angehörige beim Umgang mit älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen zu grösster Vorsicht auf.

Hygienemassnahmen sind für alle ein Muss
Eine strikte Einhaltung der Hygieneregeln ist nach wie vor die beste Massnahme gegen eine mögliche Ansteckung. Die Hände sind gründlich mit Seife zu waschen, Händeschütteln und Begrüssungsküsse sind zu vermeiden und es ist nur in ein Taschentuch oder in die Armbeuge zu husten oder zu niesen. Personen, die unter Fieber und Husten leiden, sollten zu Hause bleiben.

Veranstaltungsverbot ausgeweitet
In den letzten zwei Wochen galt ein Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 1’000 Personen. Die Regierung hat dieses Verbot verlängert und verschärft. Ab heute sind alle öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern verboten. Diese Massnahme gilt bis am 30. April 2020.

Die Regierung empfiehlt eindringlich, auch Veranstaltungen mit weniger als 100 Personen zu verschieben oder abzusagen. Bei Veranstaltungen, die dennoch durchgeführt werden, sind die Veranstalter angehalten, den Übertragungsweg durch Tröpfcheninfektion möglichst zu erschweren. Auf Apéros oder gemeinsame Essen an diesen Veranstaltungen sollte verzichtet werden. Restaurants, Bars sowie Diskotheken und Nachtclubs dürfen nicht mehr als 50 Personen inklusive Personal gleichzeitig aufnehmen.

Appell an die Bevölkerung
Die Regierung ergreift nun drastische Massnahmen, wie sie in der Geschichte des Landes wohl nur sehr selten, wenn überhaupt, ergriffen wurden. Ob diese Massnahmen übertrieben waren oder ob sie ausreichend sind, wird sich weisen.

Jedenfalls befinden wir uns in einer ernsten Lage. Die Vorgänge in Norditalien zeigen, dass selbst das Gesundheitswesen einer Region, die über eine gute Gesundheitsversorgung verfügt, an die Grenzen stossen kann. Das möchte die Regierung für Liechtenstein vermeiden und daher schnell und entschlossen handeln.

Die Regierung appelliert an alle Bewohnerinnen und Bewohner des Landes, die Massnahmen der Regierung mit gesundem Menschenverstand und grösster Disziplin umzusetzen. Im Zweifelsfall soll das Vorsichtsprinzip zur Anwendung gelangen.

(Siehe auch Beitrag der Medienkonferenz vom Freitag mit der Gesamtregierung)