Andreas Roth und sein Vater Hans Dieter Roth leben und arbeiten in der berühmten Schmuckstadt Idar-Oberstein, die seit dem 17. Jahrhundert sich vor allem in der Steinschneidekunst hervorgetan hat und zusammen mit den Steinschneidekünstlern im Ural die Weltspitze darstellten.
In dieser Tradition haben sich Andreas Roth und sein Vater Hans Dieter Roth auf die Anfertigung von Gemmen, Kameen, Porträtgravuren und Edelsteinobjekten spezialisiert. Bekannt sind sie für die Herstellung von Grosskameen, die u.a. biblische Motive und Szenen aus den Stücken William Shakespeares zeigen. Die Kameen werden dabei erhaben schichtenweise aus den mehrschichtigen Steinen in aufwendiger und komplizierter Feinarbeit herausgeschnitten. Ihr berühmtester Zyklus an Grosskameen ist „Faust I“ und „Faust II“ von Johann Wolfgang von Goethe. Das Highlight dieser Serie stellt die mit 46 x 38 cm grösste beidseitig gravierte Kamee der Welt dar, deren Herstellung mehr als 2’000 Arbeitsstunden in Anspruch nahm. Gewidmet ist diese Serie der Tragödie „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe, das das bedeutendste Werk der deutschen Literatur und eines der wichtigsten Werke der Weltliteratur ist. Es gilt auch als Lebenswerk von Goethe, an dem er 60 Jahre gearbeitet hat. Der Protagonist der Tragödie – Faust – strebt nach Erkenntnis und Vollkommenheit und sucht nach dem echten Glück. Faust durchwandert viele Höhen und Tiefen und ist mit unterschiedlichen Begegnungen konfrontiert, die viele Fragen des Lebens aufwerfen. Die beiden Steinschneider illustrieren vor allem diese thematischen Höhepunkte und erinnern somit an Faust, der heute genauso aktuell ist wie vor rund 200 Jahren als rastlos Suchender mit seinem Streben nach immer mehr.
Zur Ausstellung gibt es einen kleinen Katalog für 16 Franken.