Regierung und Finanzplatz engagieren sich gegen moderne Sklaverei

Regierungschef Adrian Hasler, Convenor, während der Lancierung des Blueprints der Finanzsektorkommission and der UNO in New York.

Liechtenstein lancierte am Freitag, 27. September 2019 gemeinsam mit Australien und den Niederlanden in New York das Endprodukt der Finanzsektorkommission gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel – „A Blueprint for Mobilizing Finance Against Slavery and Trafficking“. Der Aktionsplan für den globalen Finanzsektor befasst sich mit nachhaltiger und innovativer Finanzierung, verantwortungsvoller Kreditvergabe und nachhaltigem Investment sowie mit den Sorgfaltspflichten des Sektors.

Die Beendigung von moderner Sklaverei und Menschenhandel gehört zu den Zielen der UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Moderne Sklaverei generiert weltweit einen jährlichen Gewinn von über 150 Milliarden US-Dollar. Mindestens 40 Millionen Menschen sind direkt betroffen. Der Privatsektor und vor allem Finanzinstitute können einen wichtigen Beitrag zur Beendigung dieses Phänomens leisten. Dem liechtensteinischen Finanzplatz bietet die sogenannte „Liechtenstein Initiative“ die Möglichkeit, seine Expertise und Erfahrung einzubringen.

Regierungschef Adrian Hasler unterstrich via Videobotschaft die Bedeutung des globalen Finanzsektors bei der Bekämpfung von moderner Sklaverei und Menschenhandel und wies auf dessen Möglichkeiten hin, etwa im Bereich des nachhaltigen Kreditwesens und technischer Innovationen. So können zum Beispiel Blockchain-Technologien zur Transparenz in Produktions- und Lieferketten beitragen, was wiederum das Aufdecken von sklavereiähnlichen Bedingungen erleichtert. Bei der Präsentation des Aktionsplans brachten ausserdem der niederländische Aussenminister Stef Blok und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus ihre Unterstützung für dessen Umsetzung zum Ausdruck.

Mit der Lancierung des Aktionsplans schliesst die Finanzsektorkommission ihre Arbeit erfolgreich ab. Damit beginnt die zweite Phase der „Liechtenstein Initiative“ unter dem Titel „FAST – Finance Against Slavery and Trafficking“. Die zweite Phase widmet sich der globalen Verbreitung sowie der Umsetzung des Aktionsplans.
Der Regierung ist es ein Anliegen, dass die bestehenden Partnerschaften mit privaten Akteuren in Liechtenstein weitergeführt werden. Die „Liechtenstein Initiative“ ist ein wichtiger Bestandteil von Liechtensteins internationalem Engagement zur Umsetzung der Agenda 2030 und wurde als öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Aussenpolitik und dem Finanzplatz konzipiert.