Österreichs Vizekanzler Strache ist zurückgetreten

Heinz-Christian Strache tritt bei der Wiener-Wahl im Herbst entgegen seiner Rückzugs-Ankündigung vor fünf Monaten nun doch an. 

 

Der österreichische Vizekanzler Christian Strache ist heute Mittag von seinem Amt zurückgetreten. Er war wegen Korruptionsvorwürfen massiv unter Druck geraten. Ein veröffentlichtes Video aus dem Jahre 2017, das Spiegel und Süddeutsche Zeitung veröffentlicht hatten, belastet ihn schwer.

Auf dem Video sind der Vizekanzler Heinz-Christian Strache, der ehemalige Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus sowie eine Russin zu sehen. Die Unternehmerin stellt in Aussicht, mehrere hundert Millionen Euro in Österreich investieren und dabei mit der Freiheitlichen Partei (FPÖ) zusammenarbeiten zu wollen. Das Interesse Straches weckt vor allem die Aussicht, dass die Russin die Kontrolle über die Boulevardzeitung «Krone» übernehmen und sie auf FPÖ-Linie bringen könnte. Die Politiker diskutieren auch Gegenleistungen bei Staatsaufträgen und Möglichkeiten einer verdeckten Finanzierung ihrer Partei über Stiftungen.

Die angebliche Oligarchin war ein Lockvogel und das Gespräch wurde heimlich gefilmt. Der Urheber ist unbekannt. Die Staatsanwaltschaft ist in Aktion getreten. Nach diesen ungeheuerlichen Vorkommnissen muss mit Neuwahlen in Österreich gerechnet werden.