Karin Keller-Sutter kandidiert als Bundesrätin

Karin Keller-Sutter aus dem Kanton St.Gallen wurde mit 154 Stimmen in den Bundesrat gewählt.  

Wird sie es im zweiten
Anlauf schaffen? 

Die Präsidentin des Ständerats, Karin Keller-Sutter, hat heute Nachmittag im Rahmen einer Medienkonferenz ihre Kandidatur als Bundesrätin bekannt gegeben.

Karin Keller-Sutter  ist in Wil im Kanton St. Gallen zusammen mit drei Brüdern in einem ländlichen, katholischen Milieu aufgewachsen. Sie absolvierte ihre Schuljahre in Wil und Neuenburg. Anschliessend liess sie sich in an der Dolmetscherschule Zürich (DOZ) zur Übersetzerin und Konferenzdolmetscherin ausbilden. Nach dem Diplom arbeitete sie als selbständige Konferenzdolmetscherin. Sie machte Studien in Politikwissenschaft in London und an der Universität Montreal, absolvierte ein Nachdiplomstudium Pädagogik an der Universität Freiburg und war als Berufsmittelschullehrerin tätig.

Ihre politische Karriere begann sie von 1992 bis 2000 als Gemeinderätin von Wil; 1997 präsidierte sie den Gemeinderat. Von 1996 bis 2000 war sie Mitglied des Kantonsrats von St. Gallen und zwischen 1997 und 2000 Präsidentin der FDP des Kantons St. Gallen. Seit ihrer Wahl am 12. März 2000 bis Ende Mai 2012 war sie Regierungsrätin. Sie stand dem Sicherheits- und Justizdepartement vor und war Präsidentin der Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD). Im Jahr 2006/07 sowie 2011/12 präsidierte sie die Kantonsregierung. Sie engagierte sich für das neue Asyl- und Ausländergesetz und einen konsequenten Vollzug im Kanton St. Gallen und führte Integrationsvereinbarungen mit Ausländern ein. Sie führte einen besonderen Schutz für Opfer häuslicher Gewalt und einen polizeilichen Jugenddienst ein und erhöhte die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum. Sie wurde für ihre harten Massnahmen kritisiert, tritt jedoch für ihre Anliegen dezidiert ein.

Am 19. August 2010 gab sie bekannt, für den durch den Rücktritt von Bundesrat Hans-Rudolf Merz frei werdenden Sitz zu kandidieren. Die Bundesratsersatzwahlen 2010 fanden am 22. September statt, Keller-Sutter wurde jedoch nicht gewählt. Bei den Parlamentswahlen vom 23. Oktober 2011 wurde sie im ersten Wahlgang mit 64,56 Prozent der Stimmen in den Ständerat und am 28. November 2017 einstimmig zu dessen Präsidentin gewählt. Seit 2018 ist sie auch Präsidentin der EU-EFTA-Delegation.

Unter anderem ist sie Vizepräsidentin der St. Galler Stiftung für Internationale Studien, seit 2012 im Vorstand des Detailhandels-Verbandes Swiss Retail Federation (ab Juli 2013 Präsidentin), Verwaltungsrätin in der Pensimo Fondsleitung AG und seit Mai 2013 im Verwaltungsrat der Versicherungsgruppe Bâloise. Von 2012 bis 2016 war sie Mitglied im Verwaltungsrat der NZZ-Mediengruppe.

Keller-Sutter ist mit dem Rechtsmediziner Morten Keller verheiratet. Sie lebt in Wil. (Wikipedia)