Forderung zeigt Wirkung: Prämiennullrunde für 2019

Aufgrund den horrend hohen Reserven der Krankenkassen, die 76 Mio. Franken betragen, forderte ich Mitte August 2018 den Gesundheitsminister auf, eine Prämiensenkung vorzunehmen oder die Krankenkassenprämien bis auf Weiteres einzufrieren. So freut es mich, dass dies gefruchtet und die Regierung für das Jahr 2019 mindestens eine Prämiennullrunde zugesichert hat.  

Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter (parteifrei)

 

Am Montag, 7. Oktober 2018, haben Regierung und der Liechtensteinische Krankenkassenverband (LKV) die Prämien für 2019 bekanntgegeben: die Durchschnittsprämie bleibt annähernd auf dem Stand von 2018. Angesichts der immens hohen Reserven der Kassen (76 Mio. Franken) setzte ich mich zur Entlastung der Prämienzahler dafür ein, dass entweder die Reserven durch Prämiensenkungen abgebaut werden, oder die Prämien bis auf weiteres mindestens nicht weiter ansteigen (siehe dazu in der August-lie:zeit 2018 mit dem Titel «Senkung oder Einfrieren der Krankenkassenprämien gefordert»). Auch wenn die Concordia angekündigt hat, im nächsten Jahr rund 8 Millionen Franken ihrer Reserven abzubauen und ihren Prämienzahlern zurückzugeben, liegen die Reserven mit mehr als dem Doppelten immer noch weit über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserven. Ausserdem weist der Verlauf der bisherigen Kostenentwicklung für 2018 auf einen moderaten Kostenanstieg von derzeit 1.1% (Stand Juli 2018) hin.  


Bürger soll nicht auch noch überhöhte Reserven tragen müssen
Diese Krankenkassen-Reserven sind Gelder der Versicherten und damit der Prämienzahler, Es geht somit nicht an, dass die Krankenkassen und der LKV mit diesen Geldern der Prämienzahler Bank spielen und beliebig hohe Reserven anhäufen. Der gesetzliche Auftrag ist klar definiert. Danach haben die Prämien die Kosten (Leistungen und Verwaltungsaufwand) zu decken und sollen die Bildung von Reserven zum Ausgleich von Kostenschwankungen ermöglichen. Der Bürger, der bereits mit stark erhöhten Prämien
und vor allem mit hohen Kostenbeteiligungen, die angeblich die Eigenverantwortung fördern sollen, belastet wird, soll nicht noch zusätzlich überhöhte Reserven tragen müssen. Den Kassen gestehe ich gern einen gewissen Spielraum bezüglich der Höhe der Reserven zu, schon um grössere Prämiensprünge für die Versicherten zu verhindern. Das könnte über eine Festlegung der maximalen Höhe der Reserven erreicht werden.

Prämiennullrunde für Versicherte der Concordia und der FKB – keine Prämiensenkung!
Für die Versicherten der Concordia und der FKB bleiben die Prämien gegenüber 2018 unverändert, für die Versicherten der SWICA steigen sie hingegen um 5%. Über alle drei Kassen gerechnet steigt die durchschnittliche Prämie (Erwachsene mit Unfalldeckung, Minimalfranchise) um ca. 50 Rappen pro Monat. 

Eine Prämiensenkung um 0.7%, wie aus den Pressemitteilungen geschlossen werden könnte, findet hingegen nicht statt. Diese kommt zustande, wenn die mittlere Prämie über alle Kassen und alle Versicherungsmodelle ermittelt wird, ist also rein rechnerisch.  Da Versicherte mit höheren Wahlfranchisen im Gegenzug tiefere Prämien gegenüber dem Standardversicherungsmodell zahlen, wirkt sich ein zunehmender Anteil solcher Versicherten als Senkung der mittleren Prämie aus. Die Prämiennullrunde gilt leider nur für die OKP, also die Grundversicherung. Wieviel die Prämien für Zusatzversicherungen gestiegen sind, erfahren Sie mit dem Erhalt der neuen
Versicherungspolicen.