Grundversorgung auf dem Prüfstand

Online-Befragung in der Bevölkerung
im Auftrag der Regierung

Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur und Sport möchte wissen, wie die Liechtensteiner dem Service public gegenüber eingestellt sind. Eine Online-Befragung in der Bevölkerung soll diesbezüglich Klarheit schaffen. Von Heribert Beck.

„Wie wichtig ist Ihnen, dass ein einheimisches Unternehmen für Liechtensteins Gasversorgung zuständig ist?“ oder „Wie oft hören Sie Radio Liechtenstein?“ – dies sind nur zwei der insgesamt 56 Fragen, welche das Liechtenstein Institut an die Bevölkerung hat. Gestellt werden sie im Rahmen einer Umfrage, die einen wesentlichen Teil einer Erhebung über die Zufriedenheit mit den Leistungen der Service public-Unternehmen bildet.

Es geht bei der Umfrage darum, einen Gesamteindruck von den einzelnen Unternehmen zu erhalten, von deren Leistungen in der Grundversorgung und den Zusatzleistungen, über Qualität, Preis, Kundenfreundlichkeit sowie einzelne spezifische Leistungen. Zu den sieben Service-public-Unternehmen, die beim Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur und Sport angesiedelt sind, zählen die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW), die Liechtensteinische Gasversorgung (LGV), die Liechtensteinische Post AG, der Liechtensteinische Rundfunk (Radio Liechtenstein), Telecom Liechtenstein (FL1), der Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil (LIEmobil) und Liechtenstein Marketing.

Können, müssen wir Grundversorgung verbessern?

Der Service public, in Liechtenstein besser bekannt unter der Bezeichnung „Grundversorgung“, gebe immer wieder Anlass zu kontroversen Diskussionen, betonte der zuständige Wirtschaftsminister, Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch, an einer Medienkonferenz. „Schliesslich sind die Service public-Leistungen ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens und es ist immer eine Frage, ob gewisse Leistungen wirklich staatlich erledigt werden sollen oder ob nicht auch eine Privatisierung möglich wäre. Die Umfrage soll diesen Diskussionen eine Basis geben.“

Umfrage soll Aufschluss geben

Die Umfrage ist auf der Homepage des Liechtenstein-Instituts „www-liechtenstein-institut.li/umfrage) aufgeschaltet und kann noch bis zum 28. Januar ausgefüllt werden. Die Ergebnisse fliessen gemeinsam mit den Erkenntnissen aus Befragungen von Interessengruppen in einen Schlussbericht ein. „Dieser soll bereits im März präsentiert werden“, sagte Wilfrid Marxer, der Leiter des Liechtenstein-Instituts. Die Auswertung einer Online-Befragung sei ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel und relativ kostengünstig durchführbar, führte Marxer aus.