EM: Deutschland besiegt Dänemark

Szene vom EM-Spiel Deutschland-Dänemark am 29.6.2024 in Dortmund. 2:0-Sieg der Deutschen. Bild: The Man of the match, Antonio Rüdiger (links) und Dänemarks Rasmus Höjlund im Zweikampf. Foto: Picture Alliance, Frankfurt/Main

Aufstieg ins Viertelfinale – dort wahrscheinlich gegen Spanien

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht nach einem denkwürdigen Spiel gegen Dänemark im Viertelfinale der EM. Ein guter Plan, einiges Glück und ein Donnerwetter, das zum Spielunterbruch führte, prägten die Partie in Dortmund. Beim 2:0 (0:0) in Dortmund trafen Kai Havertz (53. Minute) und Jamal Musiala (68.) für das DFB-Team, das nun am nächsten Freitag (05.07.2024) um 18 Uhr auf den Sieger des Duells zwischen Georgien und Spanien trifft.

In der 3. Minute bejubelten die Fans ein schönes Kopfballtor von BVB-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck. Doch Schiri Michael Oliver pfiff den Treffer zurück, weil er eine Abwehr von Joshua Kimmich an Schlotterbecks Bewacher Andreas Skov Olsen als Foul interpretierte – eine abenteuerliche Regelauslegung, die aber offenbar auch der VAR nicht für überprüfungswürdig hielt.

Deutschland war die ersten 20 Minuten drückend überlegen und schnürte Dänemark komplett am eigenen Sechzehner ein. Dann parierte der Dänenschlussmann Schmeichel erst einen Vollspannkracher von Kimmich, bei der direkt folgenden Ecke bekam er beim nächsten gefährlichen Schlotterbeck-Kopfball so gerade noch die Faust an den Ball

Deutschland überlegen, aber ohne
Effizienz vor dem Tor

Die Führung war in dieser Phase überfällig und lag in der 12. Minute schon wieder in der Luft: Einen langen Pass von Antonio Rüdiger nahm Kai Havertz zehn Meter vor dem dänischen Tor volley, Schmeichel konnte die Kugel mit viel Mühe noch um den Pfosten lenken. Nach einer Viertelstunde lautete das Torschussverhältnis 6:0, das DFB-Team hatte 70 Prozent Ballbesitz, 70 Prozent der Zweikämpfe gewonnen, 4:0 Ecken – aber kein Tor.

Und wo blieben die Dänen?  Sie waren (noch) nicht vorhanden. Doch das änderte sich nach 20 Minuten. Einen ersten gefährlichen Abschluss von Christian Eriksen blockte Antonio Rüdiger ab, dann schoss Joakim Maehle knapp am linken Winkel vorbei (23.).

Donner, Blitz und Hagel

Dann kam der große Regen. Nach einer halben Stunde zog das vorausgesagte Unwetter über Dortmund auf, als dann noch Donnerschläge, Blitze und Hagel hinzukamen, schickte Schiedsrichter Oliver beide Teams in die Kabinen. Die Leute tanzten und feierten. Ihnen machte der Regen nichts aus.

Kurz vor dem Wechsel leistete sich dann Jamal Musiala einen Harakiri-Ballverlust an der Mittellinie, Eriksen und Thomas Delaney bedienten Höjlund – doch Manuel Neuer rettete mit höchstem Einsatz gegen den Stürmerstar von Man United.

Dann wurde es verrückt. In der 50. Minute traf Joachim Andersen nach einer ganz schlechten Abwehrleistung der Deutschen, doch nach VAR-Intervention wurde eine minimale Abseitsstellung von Passgeber Delaney erkannt – Andersen jubelte vergeblich. Doch es kam noch schlimmer für ihn. Im Gegenzug berührte der Innenverteidiger von Crystal Palace eine Raum-Flanke ganz leicht mit der Hand, der Sensor im Ball schlug aus: Wieder schaltete sich der VAR ein, es gab Elfmeter für Deutschland und Havertz behielt die Nerven (53.). Aber in dieser Situation musste man wieder an die Zeiten denken, als der VAR noch nicht vorhanden war.

Entscheidung durch Musiala

Havertz vergab nach einem Solo in der 60. Minute das mögliche 2:0, dann rettete wieder Neuer gegen Höjlund – und schließlich traf Musiala: Perfekt bedient mit einem langen Ball von Schlotterbeck ging der Münchener allein auf Schmeichel zu und vollstreckte ins lange Eck (68.). Die Entscheidung war gefallen Die Dänen glaubten auch nicht mehr ans Weiterkommen und so erreichten die Deutschen mit Glück, aber verdient, das Viertelfinale. Dort wartet aller Voraussicht nach Spanien, ein anderes Kaliber als Dänemark. Quelle: Sportschau, Bild: Picture Alliance, FFM.