Landesspital: Neubau

Landesspital Vaduz, 2022

Stellungnahme von Dr. Gert Risch,
Vaduz

Als Gemeinderat von Vaduz wurde ich 1974 bis 1982 mit dem Mandat betraut, im Auftrag des Gemeinderates den Vorsitz der Betriebskommission zu übernehmen. Weitere Mitglieder dieser Kommission waren Dr. med. Rudolf Rheinberger und Dr. med. Robert Wohlwend. Relativ rasch kam man zur Auffassung, dass das damalige Landesspital aus dem Jahre 1892 und einem kleineren Anbau von 1970 nicht renovierbar sei. Ein Neubau sei überfällig.

Bei einer Abstimmung in der Gemeinde stimmten rund 92 Prozent für den Neubau, auf Landesebene waren es 54 Prozent. Mittlerweile sind 50 Jahre ins Land gezogen. Nicht berücksichtigt wurde meine Empfehlung bei der Eröffnungsfeier des LLS im Oktober 1981, nach einer Evaluationsphase von 5 Jahren soll vorbereitet werden, ob und wie ein Weiterausbau realisiert werden könnte.

Mit der damaligen Abstimmung auf Landesebene ist für mich definitiv entschieden worden, dass es ein landeseigenes Spital geben soll. Die Störmanöver der damaligen Gegner sind fast identisch mit jenen der heutigen Gegner und es ist für mich befremdlich, dass sie für die in 50 Betriebsjahren erbrachten Leistungen keine Wertschätzung aufbringen können.

Kurz nach meinem Rücktritt aus dem Gemeinderat wurde eine meiner Empfehlungen umgesetzt: «das Gemeindespital erfülle die Aufgabe eines Landesspitals und solle der Verantwortung der Regierung unterstellt werden». Seit damals sind mehr als vier Jahrzehnte vergangen und rückblickend kann zusammengefasst werden, dass aus politischen Gründen alle Neubaupläne nicht umgesetzt oder verhindert wurden. Das verteuert und erschwert die tägliche Arbeit aller Mitarbeitenden. Den Patienten wäre in Zukunft zu gönnen, dass sie z.B. in klimatisierten Einzelzimmern gesunden können.

Dieses Gebäude ist unbestritten nicht weiter ausbaubar oder höchstens als Flickwerk. Ein Neubau ist überfällig. Dies ist allein geboten aus Rücksicht auf die Patienten und auf das Personal. Ich würde mir, wie wahrscheinlich die meisten unserer Mitbürger/innen wünschen, falls ich wieder einmal hospitalisiert werden müsste, dass ich in ein neues Landespital eintreten könnte. Das wäre kein Luxus, nur ein Entgegenkommen gegenüber all jenen, für die ein Spitalaufenthalt notwendig ist. Selbstverständlich soll die Wahlfreiheit der Patienten innerhalb der Vertragsspitäler gewährleistet sein. Vorgesehen sind im neuen Spital nur Einzelzimmer, unabhängig vom Versicherungsstatus.

Zusammengefasst geht es bei der kommenden Abstimmung nur darum, ob wir der Ärzteschaft und dem Personal moderne Arbeitsbedingungen und allen Patienten den notwendigen Aufenthalt bei optimalen Bedingungen zur Verfügung stellen wollen. Es ist höchste Zeit!

PS.
Es geht nicht um ein neues Spitalkonzept, sondern um ein modernes Betriebsgebäude.