Eine Notfallbehandlung im Spital ist nicht teurer als in einer Arztpraxis

Forum/Leserbrief von Karin Zech-Hoop, Landtagsabgeordnete, Eschen

Ziel unseres Notfallversorgungssystem ist es, den Bürgern eine schnelle und angemessene medizinische Versorgung in Notfällen zu bieten. Dabei wird empfohlen, bei nicht lebensbedrohlichen Situationen den Hausarzt oder die nächstgelegene Arztpraxis aufzusuchen. Doch wenn diese nicht verfügbar sind oder es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt, kommt der Notfall im Spital zum Zug. Vielfach kommt es auch vor, dass der Patient keinen Hausarzt hat und direkt in den Spitalnotfall geht.

Die Notfallbehandlung in der Arztpraxis ist dabei genau gleich teuer, wie dieselbe Notfallbehandlung im Spital, da beide mit demselben ambulanten Tarif abrechnen. Das Preisschild für den Patienten ist dasselbe. Allerdings bietet die Notfallabwicklung im Spital in der Regel einen breiteren Zugang zu diagnostischen Tests, Spezialisten und technologischen Ressourcen, die für die genaue Diagnose und Behandlung von akuten medizinischen Problemen entscheidend sein können. Gerade diese Möglichkeiten können aber auch dazu führen, dass im Spitalnotfall mehr Leistungen, als in der Arztpraxis angeboten werden und dadurch auch eine teurere Rechnung zustande kommt. Hier kommt es wesentlich auf die Verantwortung des Arztes zusammen mit dem Patienten an, den passendsten Behandlungsweg zu wählen.

Die Spitalinfrastruktur des Notfalls ist auf schwere Fälle ausgerichtet. Mit der Tendenz, dass auch immer mehr leichtere Fälle den Spitalnotfall aufsuchen, muss das Spital seine Behandlungseffizienz erhöhen, welches gerade bei einem Neubau der Fall sein wird, da die Prozesse gegenüber dem bestehenden Bau optimiert werden können. Damit können auch die Vorhalteleistungen im Griff gehalten werden.

Das Zusammenwirken der niedergelassenen Ärzte zusammen mit dem Spital sind entscheidend für eine effiziente und qualitativ hochstehende Notfallversorgung. Aus diesem Grund benötigen wir ein Landesspital mit Notfall.

Ich sage «JA» zum Ergänzungskredit für den Neubau des Landesspitals.