Leserbrief von Dr.med.Egon Matt, Mauren
Ja, wir haben es wieder einmal verbockt. Während Jahrzehnten bringen es Regierung, Spitalleitung und auch der Landtag nicht fertig, dem Landesspital ein passendes Kleid zu verpassen und es sinnvoll in die Spitallandschaft der Region zu integrieren. Jetzt sollen wir in den sauren Apfel beissen. Und der wird für Versicherte und Steuerzahler sehr sauer sein.
Neubau hin oder her, das Landesspital in seiner heutigen und für die Zukunft festgelegten Ausrichtung wird zunehmend zu einer Hypothek für unser Land und – noch schlimmer – auch für uns Versicherte. Ein kleines, in der Region ungenügend verankertes Spital mit überdehntem Leistungskatalog (Stichwort: jedem Belegarzt sein Gärtchen), kleinen Fallzahlen und überschaubarem Fachpersonal hat in der heutigen Spitallandschaft schlechte Karten. Ausser man macht es zum Monopolisten. Sprich: Man hebt die freie Spitalwahl der Versicherten auf und sorgt dafür, dass in jedem Fall das Landesspital zur ersten Anlaufstelle bei regulären Einweisungen, Notfällen und Hospitalisationen wird.
Ich bin überzeugt, dass schon nach ein paar Jahren mit «unschönen» Defiziten diese Diskussion aufkommen wird. Wollen wir Versicherten das? Sind wir bereit, das Recht auf freie Wahl des Spitals unseres Vertrauens aufzugeben aufgrund einer verkorksten Unternehmensstrategie? Legen wir uns da nicht gerade ein 100 Millionen CHF schweres Kuckucksei ins eigene Nest? Deshalb: Nein zum Ergänzungskredit als Auftrag für die Verantwortlichen, uns ein grössenverträgliches, auf die Region ausgerichtetes Spital zu bauen.