Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern
Im Liechtensteiner Vaterland, Donnerstag 21. März, auf der Inlandseite, also nur einen Tag nach dem Frühlingsanfang, erläutert Frau Julia Strauss, dass die Fichten aus den Liechtensteiner Wäldern verschwinden werden, wie das Umweltministerium in der Waldstrategie 2030 behandelt hätte. Ohnehin wäre es laut diesem Ministerium für die Hälfte der Bäume in knapp 50 Jahren ohnehin zu spät, wegen diesem bösen Klimawandel. Also schlechte Karten für Försterliesel, dem dunklen Tann und wohl auch dem alten Jäger aus dem Silbertannental. Die eine Seite vom Hühnerstall.
Die zweite Seite vom Hühnerstall ist diese. Vor hunderten von Jahren bestanden die Wälder Mitteleuropas aus Mischwald mit Buche, Eiche, Esche, Erle usw. Mit der aufkommenden Industrialisierung brauchte man enorme Mengen Brennholz und so wurde die Buche und Eiche in den Hochöfen der Eisen oder Glasindustrie in riesigen Mengen verheizt. Die schnell wachsende Fichte aus dem Norden überwucherte wie Unkraut ganz Mitteleuropa mit tragischen Folgen. Weitsichtige Menschen warnten damals schon davor, aber das schnelle Holz der Tanne und Fichte war verlockend und gewinnbringend. Temperatur, Wasser und Säurehaushalt der Böden wurde durch die Tannennadel und das fehlende Licht massiv verändert und gestört. Was den Schluss zulässt, dass die Tannenwälder eher das Klima verändert haben. Und nicht das Klima den Tannenwald verändern wird. Die Tanne ist robust und wenn sie den geeigneten Standort hat, gedeiht sie prächtig.
Die dritte Seite vom Hühnerstall ist die, dass es doch recht erstaunlich ist, wie präzise das Umweltministerium zu wissen scheint, wie das Klima in fünfzig Jahren und sich die Temperatur zum Jahrhundertende um exakte 4,9 Grad erhöht haben wird. In fünfzig Jahren hat die Schweiz wohl über 10 oder noch mehr Millionen Einwohner und das Rheintal wird ein stinkender Moloch und mit Beton zugemauert sein. Dann heisst es dann, rette sich wer kann und mehr nicht rettet das Klima.