Frauenrechte: Bankrotterklärung

Leserbrief von Carmen Sprenger-Lampert,
Triesen

Bereits die Bezeichnung «UN Frauenrechtskommission» lässt erahnen, was die Aufgabe dieser Kommission ist bzw. sein sollte. Dass diese Kommission der Vereinten Nationen nun ausgerechnet vom saudischen Botschafter für ein Jahr geleitet wird, ist ein Beweis für die Dekadenz dieser Zeit. Bekanntlich haben sich Frauen in Saudi-Arabien den Männern unterzuordnen; Frauenrechte werden regelmässig verletzt.

Angeblich wurde dieser Herr als einziger Kandidat vorgestellt, was wiederum ein Armutszeugnis ist. Die 45 Mitgliedsstaaten legten keinen Widerspruch ein. Liechtenstein ist aktuell in der «westeuropäischen Gruppe» vertreten.

Diese Wahl ist ein Beispiel dafür, wie verkehrt es aktuell auf dieser Erde läuft. Eine Verkehrtheit, die auf diversen Ebenen festzustellen ist. Waffen sollen Frieden schaffen, Unterdrückung soll als Freiheit gelten usw. Es fällt auf, dass derartige Entwicklungen oft von sogenannten NGOs (Nichtregierungsorganisationen) vorangetrieben werden. Tragisch, dass dadurch teils hart erlangte Errungenschaften ruiniert werden. Ebenso ist es ein Hohn gegenüber denjenigen Menschen, die sich beispielsweise für die Frauenrechte eingesetzt haben und es immer noch tun.

Dass in Liechtenstein das Frauenstimmrecht im Vergleich zu anderen Staaten erst 40-jährig ist, sollte die entsprechenden Akteure umso mehr zum kritischen und wachsamen Agieren veranlassen. Mit Prosecco auf ein Jubiläum anzustossen und sich in guter Gesellschaft ablichten zu lassen, wird zum Erhalt der Frauenrechte nicht ausreichen.